Genervt? Es eine Ehre mit Janis Joplin verglichen zu werden!

Interview mit Elin Larsson (Blues Pills)
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Bäckstage / © Patrick Holenstein

Bald sind sie wieder zurück in der Schweiz: Am 23. Februar spielen Blues Pills im Fri-Son in Fribourg. Mit im Gepäck haben die Schweden zahlreiche Songs von ihrem kommenden Album. Bäckstage hat mit Sängerin Elin Larsson telefoniert und sie über vergangenes, momentanes und zukünftiges ausgefragt. 

 

Die Anderson-Brüder und du stammen ursprünglich von verschiedenen Kontinenten. Wie habt ihr euch kennengelernt?

Vor der Gründung von Blues Pills habe ich meinen Job verloren in Schweden und entschloss mich, in die USA zu reisen. Mit den Anderson-Brüdern hatte ich zuerst nur online Kontakt und traf sie dann in Kalifornien. Wir wurden gute Freunde und haben zusammen Songs aufgenommen. Über Youtube veröffentlichten wir unser Material und dann ging alles ziemlich schnell. Bald erhielten wir einen Plattenvertrag. Seit 2014 haben wir aber einen neuen Schlagzeuger, nämlich André Kvarnström.

  

Die Musik von Blues Pills ist zwar zeitlos, aber trotzdem Retro. Wie habt ihr euren Sound gefunden?

Da hatten wir nicht wirklich einen Plan. Wir spielten einfach, was sich gerade ergab. Da wir aber alle die Musik der 60er und 70er-Jahre lieben, ist es nicht sonderlich überraschend, dass sich unser Sound an jener Sparte orientiert.  

 

Auf euren Social Media Kanälen war zu lesen, dass du kürzlich Vocals eingesungen hast. Wie weit seid ihr mit eurem neuen Album?

Diesen Winter verbrachten wir viel Zeit mit dem einstudieren von neuem Material. Das Album wird aber allerfrühestens im kommenden Sommer erscheinen. 

 

Bleibt ihr euch stilistisch treu? 

Das kommende Album wird etwas stärker von Soul geprägt sein, was aber nicht heisst, dass härtere Parts fehlen werden. Man darf also gespannt sein. 

 

Wie muss man sich die Entstehung eines neuen Songs bei euch vorstellen? 

Zack Anderson und ich entwickeln oft gemeinsame Ideen. Die endgültige Musik und der Text entstehen dann aber im Studio, wo alle Bandmitglieder daran beteiligt sind.

 

Ich mag eigentlich keine Konzerte (lacht). Aber man gewöhnt sich daran. Mittlerweile kann ich es auch geniessen und mir es wichtig, immer professionell zu sein. Lampenfieber habe ich aber immer noch.

 

 

Ist es Zufall, dass du so auf die Musik der 60er und 70er stehst?

Nein, das ist kein Zufall. Meine Eltern hatten schon Platten von Frank Sinatra und Janis Joplin. Mir gefällt zum Beispiel an der Musik von Janis Joplin, dass sie sehr einfach gestrickt ist, quasi jeder Song ist eine Momentaufnahme. Und trotzdem wirkt es so, als ob sie die totale Kontrolle darüber hat, was sie tut. Der Sound ist absolut real.

 

Was bedeutet es dir, Konzerte vor tausenden von Leuten geben zu dürfen oder müssen?

Ich mag eigentlich keine Konzerte (lacht). Aber man gewöhnt sich daran. Mittlerweile kann ich es auch geniessen und mir es wichtig, immer professionell zu sein. Lampenfieber habe ich aber immer noch. Früher hätte ich nie erwartet, dass ich einmal an grossen Festivals spielen würde.

 

Blues Pills, Witchcraft, Graveyard – Schweden hat eine überdurchschnittliche Dichte an erfolgreichen «Retro-Rockbands». Was glaubst du, weshalb das so ist?

Schweden hat eine sehr florierende Undergroundszene in diesem Bereich. Die Bands inspirieren sich gegenseitig, das führt anscheinend zu einem regelrechten Flow.

 

Und das hat nichts mit der finanziellen Unterstützung vom starken Sozialstaat zu tun?

Man kann Unterstützung beantragen, aber die Beträge sind nicht gross. Reich wird man davon sicher nicht.

 

Nervt es dich, dass du immer wieder mit Janis Joplin verglichen wirst?

Wer würde nicht gerne mit Janis Joplin verglichen werden? Das ist eine Ehre. Sie war viel mehr als nur eine gute Sängerin, sie war eine Ikone. Also nein, es nervt mich nicht.

 

Wie ist deine Beziehung zur Schweiz?

Unser erstes Konzert in der Schweiz hatten wir im Mascotte in Zürich als Opening-Act von Orchid. Das habe ich in bester Erinnerung. Auch auf unserer Festivaltour im Sommer war das Gurtenfestival ein persönliches Highlight. Die Stimmung war wunderbar entspannt und sehr gemütlich.

 

Und was können wir von euren kommenden Konzerten in der Schweiz erwarten?

Viele neue Songs, viel Soul und viel Rock N’ Roll. Alles war das Herz begehrt. Ich freue mich sehr darauf, in Fribourg spielen zu dürfen. 

 

Blues Pills - «High Class Woman»

 

Die Blues Pills spielen am 23. Februar im Fri-Son. Wir verlosen Tickets und alle Infos dazu gibt es hier: Gratis zu Blues Pills.

 

Live:

  • Blues Pills
  • 23. Februar 2016
  • Fri-Son, Fribourg
  • Tickets via Starticket
Matthias Niederberger / Do, 04. Feb 2016