Tiefe Bässe aus der Wüste

Konzertkritik: Vista Chino im Z7 Pratteln
Bildquelle: 
Facebook: Vista Chino

Was ist aus den ehemaligen Jungs von Kyuss geworden? Nun, zu Josh Homme und Queens Of The Stone Age muss man keine weiteren Fragen stellen. Aber wie sich der Rest der Band wohl mittlerweile schlägt? Nick Oliveri hat mit privaten Problemen zu kämpfen, bleiben also noch John Garcia und Brant Bjork und die schlugen sich wacker auf der Bühne. Aber erstmal alles der Reihe nach.

 

Monster Truck

Opening-Acts sind oftmals hörbar, vielleicht sogar ziemlich interessant oder eben einfach nur langweilig. Dies gilt nicht für Monster Truck. Diese Band hätte genau so gut noch eine Stunde länger spielen können. Mit ihrer angenehmen Mischung aus 70er-Rockmusik und melodiösen Metalriffs ernteten sie viel Respekt im Z7. Sie spielen im Frühling auch im Zürcher Kinski. 

 

Vista Chino

Dann war es endlich soweit. Tief wummernde Bässe, lautes Schlagzeug und die gellende Stimme von John Garcia, welche schon verkrampft wirkt seit eh und je. Aber auf eine schöne, verzweifelte Art. Mit «Adara» bringen sie gleich zu Beginn ein Stück vom neuen Album «Peace», dass die Stoner-Rock-Szene tief zu spalten scheint. Live jedenfalls hören sich die neuen Songs ziemlich gut an. Trotzdem muss muss man sagen: An den alten Stoff kommen sie nicht ran. Bei «Gardenia» beginnen nun auch jene mit dem Kopf zu nicken, welche der Band bisher nur kritische Blicke entgegen geworfen hatten. Ein grosser Teil des Repetoirs waren die alten Kyuss-Songs und das war auch in Ordnung. 

 

John Garcia zeigte sich während des ganzen Konzertes eher introvertiert. Einmal redete er kurz zum Publikum, sonst liess er die Musik sprechen. Er kam an den Bühnenrand, sah auf die Zuschauer herunter, ganz als ob er etwas sagen wollte, liess es dann aber doch wieder bleiben. Ein komischer Kerl, aber eben doch irgendwie eine Legende. 

 

Auch die Zugabe bestand vor allem aus Kyuss-Stoff. Zu meiner persönlichen Freude gehörte auch «Whitewater» dazu, ein fast neun minütiges Epos, der einem direkt in die Wüste zu bugsieren schien. Nur schon das war es wert. 

Matthias Niederberger / Di, 19. Nov 2013