Der Stolperstein supercalifragilisticexpialidocious

Konzertkritik: Lo & Leduc im Exil
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Promobild: © Maximilan Lederer

Nach drei Alben in Eigenregie, namentlich Update 1, 2, 3, war genug von Updates und die Zeit reif für ein offizielles Album. Das Berner Duo Lo & Leduc  arbeitete ein Jahr an ihrem neusten Baby «Zucker fürs Volk» und gab allen Naschkatzen unter uns genau den richtigen Mix an melodischem Hip-Hop, modernem Rap und elektronischem Pop. Ihr Aufwand hat sich gelohnt, die Platte schaffte es unter die Top-Drei der Schweizer Charts und ihre Konzerte sind seither jedes Mal restlos ausverkauft. 

 

Sehr voll und laut wurde es deshalb auch am Mittwoch Abend im Exil, als die beiden Musiker mit «All die Büecher» das Konzert eröffneten. Ihre Sympathie und die Freude an der Musik färbten von der ersten Minute an auf das Publikum ab und ihre Songs stellten sich als sehr konzerttauglich heraus, weil tanz- und mitsingbar. Es folgten weitere Songs ihrer neuen Platte, dabei waren «Jung verdammt» und «Blaui Peperoni» nur zwei der zahlreichen Publikumslieblinge bei denen laut mitgesungen wurde. Das Berner Duo überzeugte durch sprachwitzigen Rap und ausgeklügelte Reime, unterstützt durch ihre Band Pacomé wurde ihr Auftritt musikalisch abgerundet. 

 

Auch Lo, zweifacher Sieger des Ultimate MC Battle, überzeugte, wie man es von ihm kennt, mit einer Impro. Das Publikum gab ihm die Begriffe: «Schneeschmelzi», «Chüelschrank» und «supercalifragilisticexpialidocious» und er zauberte flink seine Rhymes dazu und stolperte erstaunlicherweise nicht mal über das lange Mary-Poppins-Wort. Der erste Abschied dauerte nicht lange, auf Rufe des Publikums folgte die Zugabe mit: «Warum tüet ihr so fröhlech?» Und den Schluss machte dann endgültig das leicht nachdenkliche, langsame «Madrugada mia» und man sah: Das Volk mag Süsses insgeheim doch am liebsten. 

 

Bäckstage konnte sich am Zermatt Unplugged vor einem Jahr mit Lo & Leduc unterhalten. Das Interview findet ihr HIER

 

Manuela Troxler / Fr, 30. Mai 2014