Eine aussergewöhnliche Freundschaft

DVD-Kritik: Cap & Capper
Bildquelle: 
Disney Film

Eine Füchsin wird von einem Jäger durch den Wald gehetzt. Im Maul trägt sie ihr Junges. Als sie keinen Ausweg mehr sieht, legt sie das Junge ins schützende Gras und flieht in der Hoffnung, es später zu holen. Dazu kommt es aber nicht. Durch etwas Hilfe der alten Eule Big Mama findet die Farmerin Witwe Tweed das junge Füchslein, nimmt es bei sich auf und gibt ihm den Namen Cap. Eine Farm weiter bringt der griesgrämige Amos Slade gleichzeitig einen jungen Jagdhund mit nach Hause. Er nennt ihn Capper und will ihn über den Winter zum richtigen Jäger ausbilden. 

 

Bis es aber so weit ist, kommt es, wie es kommen muss. Cap und Capper freunden sich an. Die ungleichen Freunde toben im Wald herum und spielen verstecken oder geniessen die Zeit. Dann muss Capper fort und kehrt nicht mehr als der gleiche Hund zurück. Slade hat ihn abgerichtet und nicht einmal die Freundschaft zu Cap bedeutet ihm noch sehr viel. Die Witwe Tweed sieht sich gezwungen, Cap in der Wildnis auszusetzen, damit er nicht vor Slades Flinte läuft. Doch Slade und Capper finden Cap und es kommt zur finalen Verfolgungsjagd, bei der die Freundschaft der beiden ungleichen Tiere auf einen harte Probe gestellt wird. 

 

Geschichte nimmt schnell Tempo auf

 

«Cap und Capper» ist der 24. abendfüllende Zeichentrickfilm aus dem Hause Disney und basiert auf dem Roman «Fuchsspur» von Daniel P. Mannix. Die Geschichte dreht sich um Freundschaft und um die Thematik der Verbundenheit. Im Zentrum steht natürlich die Beziehung zwischen Hund und Fuchs. Leider baut sich diese Freundschaft narrativ etwas gar schnell auf. Einige Szenen mehr, in denen die beiden ungleichen Freunde sich kennenlernen dürfen, hätten nicht geschadet. Auf die andere Seite wird die Geschichte so nicht lange hinausgezögert, sondern nimmt schnell Tempo auf und steuert konsequent auf den finalen Höhepunkt hin. Da gibt es nicht viel zu meckern. 

 

Und doch gehört «Cap und Capper» nicht zu den schönsten Zeichentrickfilmen aus dem Hause Disney. Die Produktionszeit lag zwar bei vier Jahren und die Figuren sind wie gewohnt wunderbar gezeichnet. Jedoch sind aber die Hintergründe deutlich sichtbar mit Wasserfarbe gemalt und wirken zu statisch. Vielleicht ist dieser Effekt gewollt, quasi als Reminiszenz an eine Kunstepoche, für Zuschauer wirken die hinteren Regionen leider etwas seelenlos. Dafür sind Cap und Capper herrlich gezeichnet und auch die üblichen Sidekicks sind witzig. So ergibt die Summe aller Teile einen überdurchschnittlichen, wenn auch etwas einfach gehaltenen Zeichentrickfilm, der durchaus zu Herzen geht und eine starke Aussage hat.

 

  • Cap & Capper (USA 1981
  • Regie: Ted Berman, Richard Rich, Art Stevens
  • Laufzeit: 83 Minuten
  • DVD-Start: Ab sofort im Handel erhältlich
Patrick Holenstein / Di, 04. Sep 2012