«Ich fühlte mich innerlich tot.»

Movie-Kritik: Fantastic Four
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© Twentieth Century Fox Film Corporation. All Righ

Miles Teller sorgte letztes Jahr mit einem gewagten Interview für Aufsehen, als er verlauten liess, er fühlte sich innerlich tot nach den «Insurgent»-Dreharbeiten. Erst durch den Indie-Film «Whiplash» habe er erneut Lust auf die Schauspielerei bekommen. Wie sich Teller wohl bei den Dreharbeiten zum Reboot von Marvels «Fantastic 4» gefühlt hat? Dem Film nach zu beurteilen, nicht sonderlich lebendig - vielleicht zombiehaft? Sind die fantastischen 4 - sinnbildlich gesehen – den nicht irgendwie auch Marvels Zombies? Grossen Erfolg unter den Fans konnte der Filmversuch von 2005 mit Jessica Alba in der Hauptrolle schliesslich nicht landen. 10 Jahre später folgt nun der zweite Versuch und besser ist er nicht. 

 

(Sue Storm und Reed Richards sehen der Bedrohung ins Auge. © Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reserved.)

 

Gründe für den erneuten Fehltritt lassen sich schnell finden. Zum einen wäre hier eine Liga von Darstellern um die 30, die krampfhaft versuchen junge, naive, aber gleichzeitig genial kluge Studenten zu spielen. Die Schauspieler sind jedoch deutlich zu alt und selbstsicher, um glaubhaft rüberzukommen. Dies alles würde weniger stören, gäbe es mindestens eine gute Story und nette Actionszenen. Doch auch hier enttäuscht der neuste Marvelstreifen. Mehr als im Trailer versprochen gibt es storytechnisch nicht und die Kampfszenen in einer fernen Galaxie erinnerten stark an «Armee der Finsternis» resp. an die dort eingesetzten Papprequisiten. Das Sahnehäubchen aufsetzen tun dann die pathostriefenden Dialoge. Ungewollter Trash par Excellence. Marvel lässt sich von diesem Niederschlag jedoch nicht stoppen. Die Fortsetzung ist – glaubt man IMDb – bereits in Planung. Bis 2017 sollten aber ein halbwegs anständiger Plot und ein wenig Schauspielunterricht für die Besetzung möglich sein. Wir lassen uns mal überraschen, ob die 4 die Kurve in zwei Jahren doch noch kriegen.

 

Hier kurz die Handlung: Reed (Miles Teller) verfolgt seit seiner Kindheit den Traum Menschen an ferne Orte transferieren zu können. Als Dr. Franklin Storm auf den jungen Mann aufmerksam wird und ihn in sein Labor einlädt, scheint Reeds Traum in Erfüllung zu gehen. Gemeinsam mit Storms Kindern Sue (Kate Mara, «House of Cards») und Johnny (Michael B. Jordan, «Fruitvale Station») werkelt Reed herum bis der Transporter steht. Um nicht als namenlose Wissenschaftler vergessen zu werden, wagen die jungen Wilden den Selbstversuch. Als vierten im Bunde ist Ben Grimm (Jamie Bell, «Filth») dabei. Doch dann geht alles schief als sie auf einem fremden Planeten landen und mit unerklärlichen Superkräften zurückkommen.

 

Es gibt im Moment deutlich bessere Filme im Kino. Sorry Marvel! Wir warten aber gespannt auf Spiderman und drücken die Daumen!

 

  • Fantastic 4 (USA / UK 2015)
  • Regie: Josh Trank
  • Darsteller: Kate Mara, Miles Teller, Michael B. Jordan, Jamie Bell, 
  • Laufzeit: 100 Minuten
  • Kinostart: 13. August 2015
Tanja Lipak / Mi, 12. Aug 2015