Trivia zum Start von «Doctor Strange»

Hintergrund: Doctor Strange
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© Marvel Studios

Ein Top-Chirurg begibt sich nach einem schweren Autounfall auf die Suche nach sich selbst, landet in Katmandu und muss sein leicht überhebliches Weltbild auf den Kopf stellen. Er trifft auf eine Welt voller Magie und interdimensionalem Reisen. Unserer Kritik gibt es hier: «Doctor Strange». Auffällig sind einerseits die beeindruckenden optischen Effekte. Andererseits -  wie von Marvel inzwischen gewohnt - der erstklassige Cast. Von Oscar®-Preisträgerin Tilda Swinton über Benedict Cumberbatch, Rachel McAdams, Mad Mikkelsen oder Chiwetel Ejiofor bis zu diversen Nebenrollen sind alle Rollen passend besetzt. 

 

Doctor Stephen Strange ist der neueste Zugang im Marvel Cinematic Universe und der Film, der seine Welt dem Zuschauer öffnet, ist nur der Anfang. Mit dem Doctor könnte Marvel noch viel vorhaben, immerhin spricht Produzent Kevin Feige bereits von «Doctor Strange 2». Aber da ist noch nichts offiziell und noch alles in Planungsphase. So lange beschäftigen wir und mit dem ersten Auftritt des Doctors und haben ein paar interessante und amüsante Fakten gesammelt.  

 

 

Aktuell sind die Oscars® (Verleihung war am 26. Februar 2017) noch im Gespräch. Nur sind die kommerziell sehr erfolgreichen Filme aus dem Hause Marvel bei den Academy Awards eher Aussenseiter. «Doctor Strange» hat eben die 8. Nominierung für die Filme aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) bekommen. Gewonnen werden konnte bisher jedoch keiner und ausser der Nominierung für «Guardian Of The Galaxy» in der Kategorie «Make-Up» sind alle Nominierungen in technischen Bereichen verteilt worden. Eine kleine Randnotiz: alle drei «Iron Man»-Filme haben zusammen 4 Nominierungen bekommen und «Doctor Strange» ist immerhin der 14. Film im MCU.   

Die Nominierung für die Visual Effects erstaunt dann aber wenig. Das Spiel mit den Dimensionen im Film ist optisch beeindruckend umgesetzt und erinnert in Sequenzen an die Städtefaltereien in «Inception». Allerdings sieht Kevin Feige, der die Fäden beim MCU in den Händen hält, auch «The Matrix» oder manche Werke von Stanley Kubrick oder Hayo Miyazaki («Prinzessin Mononoke») als Einfluss für «Doctor Strange».

 

Benedict Cumberbatch gibt in einem Interview mit goldenekamera.de spannende Einblicke in die Dreharbeiten. So zeigt er die Arbeit mit Special Effects etwas auf und erklärt, dass zum Teil auf Drehbühnen gedreht wurde, in denen die Kameras um 360 Grad geschwenkt werden konnten. Natürlich waren einige Sets von blau oder grün geprägt, aber Cumberbatch erzählt weiter, dass beispielsweise eine Metallwerkstatt in Hong Kong bis ins kleinste Detail nachgebaut worden sei. (Quelle: goldenekamera.de)

 

«Doctor Strange» ist der erste Film aus dem Marvel Cinematic Universe, der sich intensiv mit Magie beschäftigt. Allerdings war ursprünglich ein Progolg im C.E.R.N. in der Schweiz geplant, um die Diskussion um Parallel-Universen zu vertiefen. Die Produzenten entschieden aber, dass der Film so zu wissenschaftlich geworden wäre. Aber sie hatten bei der Umsetzung Beratung von Astrophysiker Adam Frank. (Quelle: imdb.com)

 

Der Solofilm war erst der Anfang für die Figur des Stephen Strange. Er wird bereits im kommenden «Thor: Ragnorak» wieder dabei sein und ist auch in «Avenges: Infinity War» wieder mit von der Partie. Cumberbatch scheinen die Superhelden zu gefallen.   

Amüsant ist, dass in «The First Avenger: Civil War» Martin Freeman, der in der TV-Serie «Sherlock» neben Benedict Cumberbatch den Watson spielt, auch im Marvel Cinematic Universum vorbeischaute. Beide bleiben dem Universum erhalten, sind vorerst aber nicht gemeinsam auf der Leinwand zu sehen. Somit sind sie zum dritten Mal Teil einer grösseren Kino- bzw. TV-Serie, da sie auch in den ersten beiden Teilen von «The Hobbit» gemeinsam zu sehen bzw. zu hören waren, da Benedict Cumberbatch dem Drachen Smaug die Stimme lieh und Freeman Bilbo Beutlin spielte.   

Für die Regie war bereits 1992 der inzwischen verstorbene Horror-Experte Wes Craven («Scream»-Serie) geplant. Daraus wurde aber nichts. 2001 sollte David S. Goyer (Drehbuch für die «Dark Knight»-Trilogie von Christopher Nolan) sowohl Drehbuch verfassen als auch Regie führen. 2008 war Guillermo del Toro im Gespräch bis 2014 eine finale Short List mit fünf Namen erstellt wurde. Darauf stand dann Scott Derrickson, der schliesslich Regie führte. Auffällig ist, dass alle Regisseure, die im Gespräch waren, Erfahrungen im Fantasy- oder Horrorbereich gemacht haben. (Quelle: imdb.com) Das legt die Vermutung nahe, dass Marvel mit «Doctor Strange» einen neuen Ton in das Universum einbringen wollte.

 

Benedict Cumberbatch war immer die erste Wahl für die Rolle, konnte sie aber wegen Verpflichtungen am Theater nicht sofort übernehmen. «Hamlet» zu spielen war lange ein Traum für ihn und als «Doctor Strange» aktuell wurde, waren die Vorbereitungen für Shakespeare zu weit fortgeschritten. Durch Verzögerungen bei «Doctor Strange» wurde es aber dann doch möglich, im Film zu spielen. Rachel McAdams war ebenfalls erste Wahl für die Rolle der Ärztin Christine Palmer. Durch die immer populärer werdenden Marvel-Filme änderte sie ihre Meinung und übernahm die Rolle. Ihr wurde früher ebenfalls die Rolle der Pepper Potts für die «Iron Man»-Filme angeboten, aber sie lehnte ab und Gwyneth Paltrow wurde verpflichtet.  

Während der Dreharbeiten ist Benedict Cumberbatch in vollem Kostüm in einen Comic Shop gelaufen und hat sich einige «Doctor Strange»-Comics gekauft. (Quelle: imdb.com) Aber Cumberbatch sieht den wahren Superhelden anderswo. Als er für «Doctor Strange» zusagte, war er noch am Theater. Das bedeutete tagesüber Training für den Film und abends dann Theater. Zudem war damals gerade sein Sohn auf die Welt gekommen. «Allerdings», so sagt er gegenüber der Stuttgarter-Zeitung, «will ich hier auch nicht zu dick auftragen, schließlich war die wahre Superheldin in diesem Fall eher meine Frau.» (Quelle: stuttgarter-zeitung.de

 

«Doctor Strange» wirft eine Frage auf. Wieso haben die Magier um Ancient One (Tilda Swinton) nicht geholfen, als Aliens New York in «The Avengers» angegriffen haben? Produzent Kevin Feige hat eine simple Antwort: «Sie stoppen interdimensionale Kräfte davor, die komplette Realität auszulöschen.» Das heisst wohl, dass ausserirdische Kleinigkeiten von den Avengers erledigt werden können. Weiter erklärt Feige, dass auch Stephen Strange erst auftauchen werde, wenn es richtig brennt.(Quelle: filmstarts.de

 

Amüsante Casting-Fakten: Mads Mikkelsen ist neben Anthony Hopkins der zweite Darsteller im MCU, der Hannibal Lecter gespielt hat. Für Rachel McAdams ist es die vierte Rolle, die einen Partner hat, der die Zeit manipulieren oder durch die Zeit reisen kann. Die anderen drei Filme sind «Die Frau des Zeitreisenden», «Midnight in Paris» und «About Time». Für Stephen Strange waren Namen wie Colin Farrell, Jake Gyllenhaal oder Ewan McGregor gerüchteweise im Gespräch. Patrick Dempsey hat aktiv Interesse an der Rolle gezeigt. Allerdings scheint Benedict Cumberbatch die ideale Besetzung zu sein. 

 

Auf der Blu-Ray, die die Bäckstage-Redaktion bekommen hat, sind ein zusätzlich spannende Extras enthalten. Neben dem witzigen Kurzfilm «Team Thor 2» sind fünf zusätzliche oder erweiterte Szenen zu finden, aber auch Gags vom Dreh sowie ein Audiokommentar. Zudem gibt es ein Featurette und Hintergründe zur Phase 3 des Marvel Cinematic Universe zu sehen. 

 

  • Doctor Strange (USA 2016)  
  • Regie: Scott Derrickson 
  • Darsteller: Benedict Cumberbatch, Rachel McAdams, Tilda Swinton, Scott Adkins, Chiwetel Ejiofor, Michael Stuhlbarg 
  • Laufzeit: ca. 115 Minuten
  • Im Handel: ab 28. Februar 2017 

 

Patrick Holenstein / Di, 28. Feb 2017