High Flying Bird

Inszenierung: High Flying Bird
Bildquelle: 
Pixabay

Der kürzlich auf Netflix veröffentlichte Basketball-Film zeichnet eine andere Seite des Sports. Ist «High Flying Bird» Steven Soderberghs nächstes Meisterstück oder doch nur ein weiterer Film speziell für basketballbegeisterte Fans. Die visuelle Ästhethik ist, wie bei Soderberghs anderen Werken auch, sicherlich nur ein Grund diesen Film zu sehen. Der offizielle Trailer verspricht eine mit Spannung geladene Geschichte and kann hier angeschaut werden:

 

 

 

Begonnen mit der Problematik des gesamten Systems der National Basketball Association, führt der Film entlang des Spieleragenten Ray Burke, gespielt von André Holland. Die im Film präsentierte NBA befindet sich mitten in einem Streik, der den Protagonisten dazu bewegt mit Hilfe zweier im Internet streitender Rookie-Spieler eine konkurrierende Basketball-Liga zu gründen. Die Raffinesse des Plans befindet sich in der Art und Weise, die Liga zu veröffentlichen. Die Spiele sollen alle, wie auch die Konfrontation der beiden Sportler, nur online publiziert werden. Doch ist ihre Zeit begrenzt, denn der Streik wird innerhalb der kommenden 72 Stunden ein Ende finden.

 

Der Film behandelt, nebst der Anstrengungen Ray Burkes, hauptsächlich die immer noch existierenden Strukturen der NBA. Die überragende Mehrheit der Basketball-Clubs wird von weißen reichen Männern besessen. Für diese Teams spielen oft geldbedürftige und talentierte schwarze College-Sportler, die ihrer Passion für den Sport folgen und in eine groteske soziale Struktur geraten. Sicherlich verdienen die besten Spieler der Liga auch mehrere Millionen pro Jahr, doch ist dies selbst wie bei Star-Spieler LeBron James, der mit den Los Angeles Lakers bei Online-Wetten auf bet365 mit einer Quote von 31,00 (Stand vom 20.02.19) zu den Favoriten der NBA-Championships gehört, eher unverhältnismäßig. 35 Millionen sind da nur ein kleiner Bruchteil dessen, was die Vereinsbesitzer und Investoren jedes Jahr an Kapital aus ihrem Sport schlagen. Diese weiterhin existierende sozial-politische Spannung wird in dem Film ausgearbeitet und es werden alternative Wege aufgezeigt. Laut Filmstarts würde der Film die Realität in den USA exzellent widerspiegeln, ihrer tief verwurzelten Rassenproblematik genügend Raum geben und dabei nicht in Klischees baden.

 

Eine weitere Besonderheit des Films ist die Aufnahmetechnik, die Steven Soderbergh für diesen Film verwendet hat. Wie bereits bei dem 2018 erschienen Film Unsane hat Soderbergh, der nebst der Regie und dem Schnitt auch die Kameraführung übernommen hat, erneut mit dem iPhone gefilmt - diesmal mit dem iPhone8. In sagenhaften drei Wochen ist der Film in New York entstanden. 

 

So oder so ist der Film «High Flying Bird» einen Kinobesuch oder eine kostenlose Testperiode, auf dem weltweit größten Streaminganbieter Netflix, sicherlich lohnenswert. Der Macher der modernen «Ocean‘s Eleven», des Oscar prämierten Films «Traffic» und dem sicherlich bekannten «Magic Mike» lädt zu einer gepflegten Runde Basketball mit wunderschönen Bildern, spannenden Dialogen, schockierenden Zuständen der gezeigten Gesellschaft und einer ganze Menge Begeisterung für den Sport. Steven Soderbergh beweist wieder einmal seine Fähigkeiten und übt in diesem Werk Kritik an der Gesellschaft aus ohne inadäquat oder stereotypisierend zu wirken.

 

Bäckstage Redaktion / Mi, 27. Feb 2019