Trivia zu «The Beauty and the Beast»

Bäckstage: 11 Fakten zu«Beauty and the Beast»
Bildquelle: 
© The Walt Disney Company Switzerland.

Der Disney-Konzern ist gerade dabei, seine klassischen Zeichentrick-Stoffe als reale Filme neu zu inszenieren. Das hat mit «The Jungle Book», «Cinderella» und «The Beauty and the Beast» bisher überraschend gut funktioniert. Immerhin sind die Filme für Filmfans weltweit Kindheitserinnerungen. Weil die Geschichten aber jeweils leicht von der gezeichneten Vorlage abweichen, finden jene Liebhaber der älteren Filme auch neue Facetten. Im Fall von «The Beauty and the Beast» sorgt das dafür, dass sich der Flim mehr Zeit nehmen darf, um in die Geschichte einzuführen. Zudem sind einige Musikszenen mit neuen Songs dazu gekommen.

 

Beim Betrachten des Films hat man das Gefühl, dass alle Beteiligten mit einer Mischung aus Respekt vor dem Original und dem Willen für sanfte Modernisierung an den Film gegangen sind. Das beginnt bei der Kreation des Beasts bzw. der Bediensteten, geht über die Besetzung von Emma Watson und deren sanften Einfluss auf die Figur der Belle und endet bei mehr oder weniger subtilen Anspielungen auf soziale Themen sowie dem homosexuellen LeFou, was in einigen Ländern für grosse Diskussionen sorgte. «The Beauty and the Beast» will sich nicht neu erfinden, sondern einen Filmklassiker (erster abendfüllender Zeichentrickfilm in der Filmgeschichte, der für einen «Best Picture»-Oscar® nominiert wurde) für eine neue Generation interpretieren. Das ist dem Team um Regisseur Bill Condon bemerkenswert und sehenswert gelungen. 

 

Bei einem Film in dieser Grössenordnung gibt es einige Hintergundinformationen. Wir haben recherchiert und einige gesammelt. Aber jetzt interessante Fakten:

 

 

«The Beauty and the Beast» hat aktuell (23. Juli 2017) 1,261 Milliarden Dollar eingespielt und ist damit deutlich erfolgreicher als der Zeichentrickfilm, auf dem er basiert (424,9 Millionen). Allerdings kann man das so direkt nicht vergleichen. Zwischen den Filmen liegen 26 Jahre. Im Laufe der Zeit sind die Tickets teuer geworden, die Kinos grösser, man geht eventuell mit mehr Kopien ins Rennen und je nach Kino muss ein 3D-Aufschlag dazu gerechnet werden, zudem spielen noch andere Faktoren wie die Kosten für die Dreharbeiten oder die Inflation eine Rolle. Ungeachtet dessen, zeigen die Zahlen eindrücklich, dass die Geschichte von Belle und dem Biest zeitlos ist, denn schon 1991, als das Original im Kino anlief, war ein Box Office von 424,9 Millionen ausgezeichnet und heute ist die magische Grenze von 1 Milliarde auch nicht selbstverständlich zu erreichen.  

Interessant ist ein Fakt, den Regisseur Bill Condon zum Einsatz der 3D-Technik erzählte. So wurde sie zum Storytelling genutzt. In den ersten 20 Minuten ist die Tiefe bewusst nicht so stark. Erst mit dem Eintritt von Belle in die magische Welt verstärkt sich die Bildtiefe und unterstreicht so auch visuell die beiden unterschiedlichen Welten. (Quelle: http://www.3dfilmfans.com)

 

Aus dem Casting-Karussell: Ryan Gosling sollte die männliche Hauptrolle in «The Beauty and the Beast» spielen, hat aber zugunsten von «La La Land» abgelehnt. Emma Watson dagegen sollte in «La La Land» die weibliche Hauptrolle spielen, hat sich aber für Belle entschieden. Zudem waren Emma Roberts, Kristen Stewart, Amanda Seyfried, Lily Collins and Emmy Rossum für die Rolle der Belle im Gespräch. 

 

Wenn Belle im Film singt, ist die echte Stimme von Emma Watson zu hören. Die britische Schauspielerin betonte in verschiedenen Interviews, dass sie seit Jahren Gesangsunterricht hätte. Vor allem tut sie das aber, um ihrer Stimme mehr Kraft zu verleihen. Nicht unbedingt nur beim Singen. Aber sie würde schon gerne erneut einen Musical-Film drehen. Daher wundert es wenig, dass Watson für «La La Land» im Gespräch war.

 

Ewan McGregor, der im Film dem Kerzenständer Lumiere die Stimme leiht, musste für den Song «Be Our Guest» im Motion Capture-Anzug tanzen. Das sind jene Gummi-Anzüge mit festgeklebten Punkten, die später im Computer helfen, die Figur digital zu entwerfen. Jedenfalls war das McGregor so peinlich, dass alle bis auf die engste Film-Crew das Set verlassen mussten. (Quelle: Imdb.com

 

Natürlich sind bei der Realverfilmung die bekannten Songs des Originals dabei. Alan Menken, der für «The Beauty and the Beast» aus dem Original den Oscar bekommen hatte, musste aber Disney überzeugen. Der Konzern wollte eigentlich darauf verzichten, aber Menken brachte die Qualität der Songs als schlagendes Argument. Der Film bzw. dessen Erfolg gibt ihm Recht. Ausserdem hat Alan Menken zusammen mit Tim Rice (langjähriger Kompositionspartner von Elton John) drei neue Songs geschrieben. «How Does a Moment Last Forever» wird von Celine Dion gesungen. Die hat bereites beim Originalfilm den Titelsong gesungen und hat ihn bis heute gerne bei ihren Konzerten im Set.

 

Beim weltberühmten, gelben Kleid aus der optisch brillanten Tanzszene im Ballsaal, konnte Emma Watson mitreden. Leicht war das offenbar nicht, denn Fans auf der ganzen Welt lieben das Kleid aus dem Zeichentrickfilm. Allerdings wäre für ein ähnliches Volumen ein Korsett nötig gewesen, was in der Zeit, in der der Film spielt, auch üblich war. Jedoch wäre das für Watson nicht sehr angenehm gewesen, daher ist wurde das Kleid ohne Korsett geplant. Ebenfalls wurde auf einen Reifrock verzichtet. (Quelle: http://www.tvmovie.de) Ausserdem wurden für Belles Ballkleid circa 914 Meter Faden und über 12.000 Designer-Stunden benötigt, um es zu vervollständigen. Zudem wurde es mit 2.160 Swarovski-Kristallen veredelt.

 

«The Beauty and the Beast» ist ein traditionelles Märchen aus Frankreich. Zum ersten Mal öffentlich herausgegeben wurde es von Autorin Gabrielle-Suzanne de Villeneuve, die 1755 in Paris gestorben ist. Als kleine Referenz heisst das Dorf, in dem Belle lebt, darum Villeneuve. Ausserdem wird im Film gezeigt, dass Belle in Paris geboren wurde und dann nach Villeneuve kam. Emma Watson wurde ebenfalls in Paris geboren.  

Die Riege der Darsteller lässt sich gut in Preisen festhalten, denn «The Beauty and the Beast» kann zwei Oscar®-Gewinner aufweisen (Kevin Kline, Emma Thompson), zwei Oscar®-Nominierte (Stanley Tucci, Ian McKellen) und weil es ein Musical ist, auch noch drei Tony-Gewinner (Kevin Kline, Ian McKellen und Audra McDonald) sowie einen Tony-nominierten, nämlich Josh Gad.

 

In einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung spricht Emma Watson ausführlich darüber, wieso sie die Rolle angenommen hat. Eine Anfrage für «Cinderella» ein paar Jahre früher hatte sie noch abgelehnt. Emma meint dazu, sie habe früher ein Video von «Die Schöne und das Biest» rauf und runter geschaut, bis es den Geist aufgegeben hätte. Aber sie betont im Gespräch weiter, dass Belle unter alle Disney-Prinzessinnen jene sei, die eben gerade keine sei. Sie sei verglichen mit ähnlichen Figuren viel unabhängiger und eigensinniger, liebe beispielweise Bücher. Zudem sei Belle von der Autorin Linda Woolverton entworfen worden, Katherine Hepburn hätte als Inspiration gedient und das würde man merken. Von allen Disney-Frauen würde Belle das Schema sprengen und viele Klischees hinter sich lassen. Deswegen hätte sie schon immer den stärksten Bezug zu ihr gehabt. Dann fügt Emma im Gespräch (wohl nicht ganz so ernst gemeint) noch an, dass es kaum Zufall sei, dass sie die Zusage für Belle am gleichen Datum bekommen habe, auf das der letzte Drehtag für «Harry Potter» auch fiel.  

Zum Schluss noch etwas Amüsantes. Die Stuttgarter Zeitung wollte im gleichen Interview ebenfalls wissen, was denn das Biest in Emma Watson hervorbringe. Es sie definitiv der Hunger, antwortete sie. Wenn ihr der Magen knurre, werde sie ungemütlich. Auch friere sie nicht gerne, weswegen sie Klima-Anlagen gar nicht möge. (Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de)

 

«The Beauty and the Beast« ist soeben auf DVD, Blu-Ray und in 3D erschienen. Der Redaktion lag die Blu-Ray als Rezensionsexemplar vor. Diese beinhaltet neben dem Film diverse Extras wie beispielsweise zusätzliche Szenen. So kann man selbst schauen, ob die Schere zurecht angesetzt wurde. Das Video zum neuen Song mit Celine Dion ist enthalten, den Frauen hinter «The Beauty and the Beast» ist ein Beitrag gewidmet, man kann in die Drehbuchlesung reinschauen oder sich über das neue Gewand des Films informieren. Daneben sind noch weitere Extras zu finden. 

 

 

  • The Beauty and the Beast (USA 2017)
  • Regie: Bill Condon
  • Besetzung: Emma Watson, Dan Stevens, Luke Evans, Josh Gad, Emma Thompson, Ewan McGregor, Ian McKellen 
  • Laufzeit: ca. 129 Minuten
  • Im Verkauf: ab 27. Juli 2017

 

Patrick Holenstein / Do, 27. Jul 2017