Traurig-romantischer Punk-Folk von den Strassen Amerikas

Konzertvorschau: Two Gallants im Komplex
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Eigentlich braucht eine Band «nur» sich selbst treu zu bleiben, also authentisch zu sein, und das Publikum wird ihr aus der Hand fressen. Natürlich, schon klar, in der Theorie klingt das schön und gut, und ganz so simpel ist es natürlich in der Praxis nicht, aber immer wieder gibt es doch Bands, die nach genau dieser Theorie Erfolge feiern können. Two Gallants sind so eine Band. Das Duo aus San Francisco paart dreckigen, vom Staub der Landstrassen geschwängerten Americana mit einer Aura, die keinen Zweifel aufkommen lässt, dass sie alle Geschichten genau so erlebt haben, wie sie in ihren Songs besungen werden. So schweigen wir als Mitwisser, wenn es in «Steady Rollin‘» heisst: «I shot my wife today, dropped her body in the Frisco bay …» oder bemitleiden - nicht ohne unterschwellige Romantik - wenn in «Seems Like Home To Me» klagend die Zeilen «But now I’m all alone stranded in the West. Where you sleep tonight I can only guess» erklingen. 

 

Zwei Jungs, die von der Welt erzählen 

 

Die beiden ehemaligen Strassenmusiker und Freunde Adam Stephens und Tyson Vogel machen gemeinsam Musik, seit sie zwölf Jahre alt waren. 2002 gründeten sie Two Gallants - benannt nach einer Geschichte von James Joyce - und verzaubern die Musikwelt seither mit einer einzigartigen Mischung aus Country und Folk sowie Punk-Einflüssen und starken Tendenzen zum Americana. Aber im Grunde sind Two Gallants einfach zwei Jungs, die von ihrer Welt erzählen und sie mit stilvoller und melancholischer Musik vertonen. 

 

 

 

Mit dem aktuellen Album «The Bloom And The Blight» lassen sich Adam und Tyson wieder einmal in Zürich blicken. Im Mai spielen sie im Komplex Klub. 

 

Patrick Holenstein / So, 28. Apr 2013