VV - Ville Valo zwischen HIM und Solo-Musik

Konzertkritik: Ville Valo in Zürich
Bildquelle: 
Bäckstage / ©Lisa Gosteli

Auf seiner ersten Solotour machte Ville Valo mit seinem neuen Projekt Heartagram Halt in Zürich.

 

Im gut gefüllten Komplex 457 erwartete die Fans erstmal der Support Act. Die drei Damen von Kaelin Mikla aus Reykjavik, die mit ihrem poetischen Stil, der teilweise sehr eigen und mit Schreipassagen gespickt war, sorgten für einen doch eher etwas gewöhnungsbedürftigen Start in den Abend.

 

Während zurzeit überall bunt Fasnacht gefeiert wird, war im Komplex klar Schwarz die dominierende Farbe, was die Kleiderwahl betraf, viele HIM-Shirts wurden stolz getragen sowie einige tolle gothische Stylings.

 

Dann löschte das Licht. Während des Intros wurde Stück für Stück das Heartagram am Bühnenhintergrund beleuchtet. Mit «Echolocate your love» eröffnete Ville Vallo gut gelaunt das Konzert. Dunkel und düster, gehört ja eigentlich schon klischeehaft dazu, trotzdem strahlte der 46-jährige Finne eine zufriedene Ruhe auf der Bühne aus.  Schnell wurde klar, dass die Setlist eine Mischung seiner neuen Songs aus dem Album «Neon Noir» und den bekannten Liedern aus HIM-Zeiten war, quasi 50:50 verteilt, was sich an der Reaktion der Fans zu den jeweiligen Songs klar zeigte. Sie freuten sich, die alten HIM-Lieder wie zum Beispiel «Right here in my arms» live zu hören und natürlich durfte «Join me in Death» nicht fehlen.

 

Fotos: Bäckstage / ©Lisa Gosteli

 

Die Mischung machte die Stimmung in der Location ausgeglichen und den Konzertabend kurzweilig, den auch die neuen Lieder wie «Run away from the Sun» brachten die Vielseitigkeit in Villes Stimme zum Ausdruck. Begleitet wurde er von einer vierköpfigen Band. Mit Mikko Virta und Sampo Sundström an den Gitarren, Risto Rikala am Schlagzeug und Juho Vehmanen am Bass hat Ville sich nicht unbekannte finnische Musiker an die Seite geholt. Alle zeigen bereits seit Jahren bei verschiedenen Projekten, dass sie ihre Instrumente beherrschen und mit Leidenschaft Musiker sind.

 

Nach einer Stunde wurden doch noch einige Worte ans Publikum gerichtet. Ville erzählte, wie es ihm in der Schweiz gefällt und was wir doch für ein schönes Land haben. Danach unterbrach eine kleine Kunstpause das Set, bevor VV mit seinen Musikern für eine Zugabe aus dem Dunkel zurück auf die Bühne trat. Mit «Soul on Fire» wurde es noch einmal rockig. Nach gut eineinhalb Stunden verabschiedete sich der Finne mit «Saturnine Saturnalia» endgültig.

 

Man hat das Gefühl, Ville Valo tat die Pause seit der Trennung von HIM gut und er fühlt sich wohl auf der Bühne … Der Finne scheint angekommen.

 

Infos zum Konzert:

  • Künstler: VV - Ville Valo
  • Genre: Dark Metal, Symphonic Rock
  • Datum: 22. Februar 2023
  • Location: Komplex 457
  • Dauer: ca. 90 Minuten

 

 

Lisa Gosteli / Do, 02. Mär 2023