Stereophonics noch immer spielfreudig und dreckig

Konzertkritik: Stereophonics im Komplex
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Eröffnet wurde der Konzertabend mit dem Song «A Thousand Trees» vom Debüt-Album «Word Gets Around» aus dem Jahre 1997. Sogleich ging’s weiter mit «Superman», bei dem bereits eifrig mitgesungen und -gehüpft wurde. Die Angst, dass die Songs des aktuellen Albums zu flach, theatralisch und clean klingen würden, wurde mit dem Titeltrack «Graffitti on the Train» schnell weggesteckt; spielfreudig und dreckig wurden die Lieder der gleichnamigen Scheibe präsentiert.

 

Die Stereophonics spielten nach drei Jahren erstmals wieder auf Schweizer Boden, zuletzt traten sie 2010 mit dem Hitalbum «Keep Calm and Carry On» im X-tra auf. Einiges hat sich seit der letzten Tournee getan; So verliess Schlagzeuger Javier Weyer im Juli 2012 überraschend die Band. Ersetzt wurde er durch Jamie Morisson, wiederum ehemaliger Drummer der Band «The Noisettes».

 

Gänsehautmoment bei «Maybe Tomorrow»

 

Trotz anfänglicher Unsicherheit, zurückführend auf minimale soundtechnische Probleme, war das Publikum mit Durchschnittsalter 30 von Beginn weg euphorisch und aktiv. Die bekannten Hits wie «Have a nice Day», «Local Boy in the Photograph» sowie «Maybe Tomorrow» fehlten natürlich nicht auf der Setliste. Letzteres wurde in einer überraschend lauter Lautstärke kräftig mitgesungen, was zu einem besonderen Gänsehautmoment führte.

 

Mit «Dakota» war das Set an sein Ende gelangt und die Zuhörer wurden glücklich und erschöpft in ein laues Sommergewitter entlassen, wohl alle mit den eingängigen Melodien und Texten der Stereophonics im Ohr und einem Lächeln auf dem verschwitzten Gesicht.

 

Driele Da Silva / Di, 18. Jun 2013