Ruhiges Konzert vor 5'000 Zuschauern

Konzertkritik: John Legend
Bildquelle: 
Promobild / www.johnlegend.com

Beim Eintreten in das Hallenstadion bietet sich ein ungewohntes Bild. Das Parterre des Hallenstadions ist bestuhlt und in drei verschiedene Reihen eingeteilt. Dass es sich um ein gestuhltes Konzert handelt, merkt man auch an der Anzahl der Leute, die sich im Hallenstadion befinden. Anstelle eines Gedränges, verpflegen sich die meisten seelenruhig und bestens gelaunt an den Imbissen und kommen erst kurz vor Beginn in den Konzertsaal.

 

Kurz nach 8.00 Uhr ertönen Streicher. Die Band, die das Konzert eröffnet, wird den R&B Star den ganzen Abend durch begleiten. Ein Lied seines Repertoires, im Original von Simon und Garfunkel, «Bridge over troubled water», widmet er seiner Grossmutter. Nach einem kurzem instrumentalen Intro begibt sich auch John Legend auf die Bühe. Im schicken Anzug begrüsst er das Publikum: «Welcome to the All Of Me Tour». Sein ständiger Begleiter ist der edle, schwarze Flügel, der in der Mitte der Bühne platziert ist.

 

Bei Songs wie «You & I», «Maxine», «Ordinary People», «Again» begeistert er mit seiner Stimme. Die Stimme des mehrfachen Grammy-Gewinners zeichnet sich vor allem durch einen massiven Stimmumfang aus. Legend überzeugt mit seiner Brust- sowie auch mit seiner Kopfstimme.

 

Immer wieder erzählt Legend über seinen Werdegang. Hervorzuheben ist vor allem die Geschichte über den Song «Maxine». Der Songs handelt von einer Frau, die genau so aussieht, wie seine Freundin, genauso ihre Hüfte schwingt und ihr auch sonst sehr ähnlich ist. Zufrieden und verliebt, turtelt sie mit einem Mann. Einziges Problem; es ist nicht John Legend. Daraus ergibt sich, dass es sich beim Song um das Thema Betrug dreht. Später, als der Song schon veröffentlicht war, sprach ihn seine Grossmutter auf das Lied an, denn sie dachte, es handle von ihr und darüber freute sie sich sehr. Wie sich herausstellt, ist der zweite Name der Grossmutter auch Maxine. «Ich denke allerdings nicht, dass sie auf den Text geachtet hat», fügt John Legend lachend hinzu. «Denn immerhin gibt es Stellen wie: «Dirty Maxine» im Song, bei welchem sie hätte merken sollen, dass der Text nicht ihr gewidmet ist», so Legend weiter.

 

Obwohl das Konzert musikalisch sehr hochwertig war, muss erwähnt werden, dass John Legend nicht der grösste Entertainer ist. Dies führte dazu, dass die Stimmung in der Halle während des ganzen Konzert eher verhalten war. Die Ressonanz über das Konzert an sich, fällt nichtsdestotrotz positiv aus.

Kellin Dalcher / Mi, 29. Okt 2014