Pop Noir by SCHMIDT

Konzertkritik: SCHMIDT im Moods
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femmeschmidt.com

Die deutsche Sängerin SCHMIDT gilt als DER aufgehende Stern - zumindest am Himmel des von ihr und Starproduzdent Guy Chamber kreierten Sounds namens Pop Noir. Zu Gast in diversen TV-Shows, u.a. auch bei Stefan Raab, ist SCHMIDT im Moment in aller Munde. Was nicht verwundert: War sie doch im vergangenen November Support Act für Sir Elton John auf dessen Australien-Tour. Mit ihrem Album «Femme Schmidt» im Gepäck tourt die junge Deutsche begleitet von ihrer Band gerade durch Europa.

 

Zu diesem Zweck stoppte SCHMIDT auch im Zürcher Moods. Die Erwartungen waren dementsprechend hoch. Die Stühle sind alle besetzt, als die 23-Jährige im eng anliegenden schwarzen Kleidchen die Bühne betritt. Mit ihren langen, rötlichen Haaren und einem Style, der einen an Amy Winehouse denken lässt, versprüht Elisa Schmidt auf jeden Fall jazzigen Glamour. Ihre Band wartet mit Saxophon, Querflöte, Klarinette, Keyboard, Schlagzeug, E-Gitarre und E-Kontrabass/E-Bass auf und bietet damit alles, was es für Pop Noir braucht. Auf Basis des vielschichtigen Jazz, ist der Sound mit Elementen aus dem Pop gespickt.

 

Ein Experiment, dass zu hören sich lohnt

 

Schmidts ins Mikrofon gehauchte Begrüssung ist leider nur schwer verständlich. Im Laufe des Konzertes spricht sie zwar deutlicher, aber alles versteht man dennoch nicht, zu oft verfällt sie in Flüsterton. Vielleicht liegt es auch daran, dass das Eis zwischen Musikern und Publikum nie wirklich ganz zu brechen scheint. Viele der Songs sind Covers, u.a. gibt Schmidt Jamie Cullums Version von «Cry Me A River» zum besten wie auch «I Try» von Macy Gray, «Imagine» von John Lennon oder auch «My Sweet Song» von Toby Lightman. Schlecht macht sie ihre Sache nicht, aber bei ihren eigenen Stücken kann sie eindeutig mehr brillieren. Zum Beispiel beim gefühlvollen «Under My Heart» oder bei «Heart Shaped Gun» und dem Zugabestück «Stay» - nach eigener Aussage das letzte Lied, das sie mit Star-Produzent Guy Chamber aufgenommen hat und das erste Lied, dass man ihr gefühlsmässig ehrlich abkauft.

 

Die Sängerin ist stark in den lazsiv-tiefen und ausdrucksvollen hohen Tonlagen - an beide muss sie sich aber jedes Mal wieder aufs Neue herantasten. Für so richtiges Gänsehautfeeling vermag sie zumindest an diesem Abend nicht zu sorgen. Was man ihr aber nicht absprechen kann: Sie besitzt die Ausstrahlung einer ganz Grossen und sie hat sich mit ihrer Musik auf ein Experiment eingelassen, dass zu hören sich lohnt.

Linda von Euw / Mo, 25. Feb 2013