Mika und die leuchtenden Herzen

Konzertkritik: Mika im Komplex 457
Bildquelle: 
Bäckstage / © Sandra Rohrer

Im Komplex 457 leuchteten die Herzen für Mika. Wortwörtlich. Denn eine Gruppe Fans hat Leuchtherzen gekauft oder gebastelt und am Konzert verteilt, sodass zusammen mit dem libanesisch-britischen Musiker nicht nur im Chor gesungen werden konnte, sondern sich der Saal in ein Meer aus Licht verwandelte. Sogar einigen Leute der Security wurden Herzen in die Hände gedrückt und sie tanzten für einen Moment mit. Ein schönes, friedliches Bild.

 

Um 21 Uhr hüpfte Mika auf die Bühne und wer ihn schon live gesehen hat, weiss dass das genau so gemeint ist. Der Künstler zeigt gerne Verrenkungen und Sprünge bei denen man hofft, dass er sich nichts zerrt. Aber genau diese Energie, die ansteckende Euphorie, ist ein Markenzeichen von Mika. Neben der markanten Stimme und dem Faible für bunten Pop.

 

Mika trug eine hellblaue Stoffhose und ein weisses Hemd mit Rüschen sowie einen passenden, hellblauen Blazer, der aber relativ rasch ausgezogen wurde. Dass ihm bei so viel Action wahrscheinlich schnell sehr heiss war, ist nur zu verständlich. Bühnenpräsenz muss Mika wahrlich nicht mehr lernen, die beherrscht er schon sehr gut. Im Publikum waren aber ebenfalls Menschen mit interessanten Outfits zu finden. Eine Frau trug beispielsweise einen Regenbogenpulli, der schick aussah.

 

Fotos: Bäckstage / © Sandra Rohrer (sandrarohrerphotography.com)

 

Im Set hatte Mika alle seine Hits. Besonders schön zeigte sich eine akustische Version von «Happy Ending», bei der er die Zuschauer bat, leise zu sein. Denn er sang ohne Mikro, was ganz gut geklappt hat. Das weisse Hemd klebte zu diesem Zeitpunkt schon durchgeschwitzt an Mika.

 

Im Laufe des Sets durften die Fans Songs wünschen. Natürlich fiel «Grace Kelly» rasch. Damit hatte Mika gerechnet und den Song extra vorher nicht gespielt. Hier spielt seine Erfahrung wohl ziemlich stark mit. Weitere Wünsche kommentierte Mika damit, dass sie in der Band leichte Panik verursachen würden. Geschenkt und wohl etwas kokettiert, aber trotzdem witzig. Das Set schloss «Love Today» ab und bis ganz hinten im Komplex 457 hüpften und sprangen und jubelten die Leute. Eine wunderbare Stimmung.

 

Mit zwei Zugaben beendete Mika das Konzert. Nach 100 Minuten verabschiedete sich der sympathische Künstler endgültig und durfte zum Abschied noch ein Fangeschenk in Empfang nehmen.

 

Mika ist live ein Pop-Feuerwerk und löst in den Leuten Emotionen aus. Da hüpft praktisch jeder mit. Wahnsinn.

 

Sandra Rohrer / Mi, 27. Nov 2019