Kings of Multimedia

Konzertbericht: Manowar in der St.Jakobshalle

Die Bühne der St. Jakobshalle war hell erleuchtet. Hunderte zu einem O geformten Arme reckten sich in die Höhe. Sie huldigten ihren Helden – den Kings of Metal – Manowar.

 

Seit den frühen 80er Jahren sorgen die US-Amerikaner für wahre Feuerwerke auf den Bühnen dieser Welt. Und wer sie letzten Sonntag in Basel gesehen hat, könnte denken, sie seien kein Stück älter geworden. Mit Ausnahme der Tatsache, dass die Show bereits um 19 Uhr ohne Vorband begann und schon vor 21 Uhr fertig war. Aber wer weiss, ob das auf dem Mist der Band selbst gewachsen ist. Was im Vergleich zu vor 30 Jahren definitiv anders war, ist die grosse technische Unterstützung. Es wurde alles an grossen, sehr grossen und gigantischen Bildschirmen installiert, was auf der Bühne Platz hatte. Sie zeigten mal die Musiker in Übergrösse, mal das Bandlogo, Albumcovers oder das tobende Publikum. Bei bestimmten Songs zauberten sie eine passende Kulisse, wie den Sternenhimmel bei «Heart of Steel».

 

Vor diesem Moment sorgte ein eingespieltes Video für ein paar andächtige Minuten. Es zeigte die «Fallen Brothers» – verstorbene Männer, die die Band während der Jahre begleiteten, wie zum Beispiel Manowar-Drummer Scott Columbus, welcher besonders grossen Jubel auslöste. Auch sonst wurde der grösste und zentrale Bildschirm rege für Videos benutzt (übrigens mit deutschen Untertiteln), wie für das Making Of von «Kings of Metal», oder eines über Ken Kelly, welcher die vielen Fantasy-Bilder für Manowar erstellte.

 

Manowarrior in Basel 

 

Die Videos und lange Soli zwischen den Songs sorgten dafür, dass es nie still war auf der Bühne, und zwischenzeitlich dröhnte es sogar so sehr in der grossen Halle, dass man schon fast sicher sein konnte, dass der zulässige Lautstärkepegel an jenem Abend überschritten wurde. Die Show bot für Augen und Ohren so viel, dass es an Reizüberflutung grenzte, und die ansteckende Energie von Eric Adams, Karl Logan, Joey DeMaio und Donnie Hamzik, die allesamt in Leder und vergoldetes Metall gekleidet waren, tat ihr übriges. Und mit derben Sprüchen – Switzerland’s like a good pussy, right in the middle of everywhree! – sorgten die Herren auch mal für Lacher.

 

Die Songs selbst boten eine Reise quer durch alle Jahre und Alben der Musiker, sodass es reichlich Abwechslung gab. Die Verabschiedung folgte dann sozusagen vollautomatisch per – Überraschung – Bildschirm:

 

«Lasst es euch sagen, am 18. Januar haben es die Manowarrior in Basel krachen lassen. Wir werden zurück kommen und es wiederholen. Hail and Kill!»

Seraina Schöpfer / Do, 22. Jan 2015