Gute Wahl zu Halloween

Konzertkritik: Bai Bang im Hall of Fame
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Promobild / © Bai Bang

Wie sich Akustisches und Optisches manchmal unterscheiden kann, ist bemerkenswert. Bei Bai Bang stimmt ersteres durchaus, während die Schweden äusserlich nicht unbedingt als geschmackssicher bezeichnet werden können. 

 

Sänger Diddi, für einen Skandinavier auffällig braun, glänzte im wahrsten Sinne des Wortes im knallroten Satin-Pailletten-Dress, welcher in Schrittnähe etwas mehr offenbarte, als wahrscheinlich irgendjemand sehen wollte. Und auch Gitarrist Mauel scheint sich dies mit seinen Latex-Leggins zur Aufgabe gemacht zu haben, während Bassist Christoffer auf Gesichtsbemalung setzte – was aber wohl eher Halloween zu verdanken war. 

 

Das Wesentliche ist ja aber, wie erwähnt, die musikalische Leistung, und über die lässt sich nichts Negatives sagen. Die Qualität war gut, sowohl gesanglich als auch instrumental. Allerdings haben Bai Bang teilweise etwas lustlos gewirkt, auch wenn immer wieder Posen für den Fotografen, oder Kusshände für die weiblichen Fans ins Publikum geworfen wurden. 

 

Mein Highlight des Abends war schlicht die Vorband. Fire Rose waren, wenn wir schon vom Optischen sprechen, eher von der Marke Schweizer Büezer. Passend dazu präsentierten die Baselbieter straighten Hardrock, unterstrichen durch die charismatische Stimme von Sänger Pascal Dahinden, welche sich nicht vor Schweizer Hardrock-Grössen wie Mark Fox oder Nic Maeder verstecken muss. Dabei wirkten die fünf jungen Männer so authentisch und motiviert, dass sie einem auf Anhieb sympathisch waren. Und so kamen auch Fire Rose – für einen Support-Act nicht selbstverständlich – in den Genuss einer Zugabe … oder war der Genuss eher für das Publikum. 

 

Bai Bang und Fire Rose haben akustisch beide eine tolle Show abgeliefert. Schade, haben sich nicht etwas mehr Leute im Hall of Fame eingefunden.

 

Seraina Schöpfer / Mi, 04. Nov 2015