Al Pride extended

Konzertkritik: Al Pride im Nordportal
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© Pascal Berger

Mit «HALLAVARA» veröffentlichen Al Pride im Frühjahr ein Album mit der richtigen Ausgewogenheit an typischen Indie-Hymnen, radiotauglichen Pop-Hits und ehrlichen, melancholischen Texten. Das dritte Studioalbum der fünfköpfigen Badener Band funktioniert live auf den grösseren und kleineren Bühnen unseres Landes gut. Auch in deutschen Städten wie Berlin oder Stuttgart machten sie auf ihrer Herbsttour halt. Letzten Freitag war das Abschlusskonzert im Nordportal in Baden. Ein schönes Heimspiel also.

 

Ein schlichtes Banner mit dem Foto welches auch auf dem Albumcover ist, hing im Hintergrund. Es schien fast, als ob Al Pride in ihrem Bandraum probten. Jeder hatte seinen Platz. Die drei Männer mit den Trompeten sowie der Bassist hinten auf dem kleinen Podest. Links der Schlagzeuger, vor ihm die fragile Sängerin mit dem mit Blumen bedruckten Oberteil. Rechts auf der Bühne stand das Keyboard und in der Mitte der Frontsänger mit seiner Gitarre. Die Location war sehr intim, doch die Band hatte vielleicht nicht genügend Präsenz, um das ganze Publikum zu erreichen. Denn um einen herum führten die Leute flüsternde Gespräche.

 

Harmonische Setlist

 


Als sich dann Faber, der Zürcher mit den bitterbösen Texten, auf die Bühne gesellte, hätte man fast meinen könne, dass er einfach per Zufall in der Gegend war und eigentlich nur schnell vorbei schauen wollte. Seine Anwesenheit und der Auftritt waren sehr natürlich, ungezwungen und weder gestellt noch unpassend. Dies traf auch auf die anderen Gäste Pablo Vögtli, Tobias Carshey und One Sentence. Supervisor zu.


 

«Danke an alle, die heute Abend hier sind. Es ist ja schon fast eine Zumutung, dass wir noch vier andere Künstler im Gepäck dabei haben. Doch es ist die wahrscheinlich beste Zumutung eures Lebens.» Mit diesen Worten bedankte sich Frontmann Nico Schulthess. Ein breites Grinsen im Gesicht. 
Das Konzert war eher kurz doch die Setlist harmonisch. Mit Liedern wie «Leaf», «People», «Robots» und «Gold» waren die Eingängen Songs von «HALLAVARA» vertreten.

 

Al Pride sind eine bescheidene Band, die ihre grosse Liebe zur Musik hegt und pflegt. Nicht nur zu ihrer eigenen sondern eher allgemein. Denn die Gäste waren wirklich superbe, und die richtigen Begleiter durch den gelungenen Abend.

- Mehr Informationen zu Al Pride gibt es auf der Band-Website.

 

Pascale Stöckli / Mo, 28. Nov 2016