Überragende Show für Ohren und Augen

Konzertkritik: Within Temptation

Die Spannung war gross, als kurz nach 21 Uhr die Lichter im Hallenstadion erloschen, und die Scheinwerfer auf den grossen Vorhang mit «Hydra»-Motiv gerichtet waren. Und das Warten hatte sich gelohnt. Als der Vorhang endlich fiel, erschien ein gewaltiges Bühnenbild. Eine riesige Treppe führte zu zwei gigantischen, feuerspeienden Hydra-Köpfen, die einen grossen Bildschirm umrahmten, der sogleich den Einsteige-Trailer im Fantasy-Stil zeigte. Nachdem auch am Bühnenrand Feuerfontänen die ersten Reihen erhitzten, standen die fünf Musiker auf der Bühne und begannen zu spielen. Im Hintergrund setzte die Stimme von Sängerin Sharon den Adel ein – und sorgte bereits für den ersten grossen Gänsehaut-Moment. Mit Knall und Showeffekt stand die dunkelhaarige Schönheit schliesslich am Fuss der Treppe.

 

Zu Beginn spielten die Niederländer vor allem Stücke aus dem neuen Album «Hydra», aber auch die anderen fünf Alben kamen nicht zu kurz. Jeder einzelne Song wurde dabei vom passenden Video auf der Hydra-Leinwand untermalt. Wo es nicht schon einen offiziellen Video-Clip gab, wurde im Vorfeld einer gemacht. Der besondere Vorteil daran war, dass Featuring-Partner – von denen Within Temptation einige haben – so regelrecht ins Konzert geholt wurden. Wo jeder andere Künstler Duette in seinen Solo-Konzerten vermeidet, oder die entsprechenden Parts selbst singt, senkt Sharon den Adel ihr Mikrophon und lässt die Co-Künstler im Video singen. So erlebten Besucher das Konzert nicht nur mit Within Temptation, sondern unter anderem auch mit Tarja Turunen, Howard Jones oder sogar dem Rapper Xzibit.

 

Die Songs lebten aber durchaus nicht nur von der grossen Show, sondern auch von den starken Instrumenten und vor allem von Sharon den Adels Stimme. Sie sang jedes einzelne Stück mit solcher Perfektion, dass man manches Mal meinen konnte, eine CD zu hören. Was an dieser Stelle negativ klingen könnte, sorgte in Wirklichkeit für Gänsehaut am laufenden Band. Neben dem kristallklaren Gesang schaffte es die dreifache Mutter auch noch, mit dem Publikum zu flirten und dabei umwerfend auszusehen. Dafür sorgten auch die drei verschiedenen Outfits, die sich in ihrer Spektakularität steigerten und die von ihr als gelernte Mode-Designerin selbst entworfen wurden.

 

Das Konzert von Within Temptation war in jeder Hinsicht sowohl für die Ohren als auch für die Augen ein absolutes Highlight und brachte wohl jeden Besucher an jenem Sonntag-Abend zum Träumen. 

Seraina Schöpfer / Di, 01. Apr 2014