Der Super-Daddy-Ex-Schurke-Spion, der mich liebte

Movie-Kritik: Despicable Me 2
Bildquelle: 
© 2013 Universal Pictures International

Es war im Jahr 2010, als das Debüt der Illumination Entertainment Animationsschmiede (gegründet von «Ice-Age»-Produzent Chris Meledandri) mit einem sympathischen Schurken begeisterte und das Kauderwelsch der Minions die Herzen der Zuschauer eroberte. Nun können die Lachmuskeln ein weiteres Mal trainiert werden. Der zweite Teil von «Ich – Einfach unverbesserlich» nimmt den Kampf erneut gegen DreamWorks und Pixar auf.

 

Vom Bösewicht zum liebevollen Vater

 

Wie erwartet verwandelte sich der Superschurke im neuen Animationsabenteuer in einen Super-Daddy. Während ein überdimensionaler Hufeisen-Magnet sein Unwesen treibt, schlüpft Gru (Oliver Rohrbeck, O-Ton Steve Carell) lieber in ein rosa Prinzessinnenkleid, um das Funkeln in den Augen seiner drei Schützlinge zu erwecken. Das könnte den einen oder anderen etwas enttäuschen, denn seine unverbesserliche Bösartigkeit, die so herrlich sarkastisch schön war, hat er aufgegeben. Das heisst jedoch nicht, dass der zweite Teil nicht funktioniert. Ganze Familien können sich nun besser mit den Figuren identifizieren. Der Humor ist etwas sanfter, freundlicher – denn nun ist Grus vorerst grösster Feind ein kleiner Junge, der mit Margo (Marie-Christin Morgenstern, O-Ton Miranda Cosgrove) flirtet.

 

Bild 1: Sie sind nun sein Ein und Alles: Die drei Adoptivtöchter Margo, Edith und Agnes / Bild 2: Margos erster Verehrer bereitet Gru Sorgen und er möchte ihr Handy am liebsten konfiszieren.

  

Die Minions werden entführt

 

Die knuffigen gelben Minions sorgen zudem erneut für gute Laune mit diversen kleinen Sketchen. Trotz dem Seitenwechsel zum Guten treiben den spitznasigen Ex-Schurken wieder die coolen Beats der Titelmusik von Pharrell Williams an. Doch nicht alle sind mit dem idyllischen Familienleben zufrieden. Sein loyaler Gefährte Dr. Nefario (Peter Groeger, O-Ton Russell Brand) sehnt sich nach dem Bösen und macht deshalb einen denkwürdigen, super langsamen Abgang. Seine gelben Gehilfen bleiben ihm jedoch treu. Doch nicht für immer, denn einer nach dem anderen verschwindet auf mysteriöse Weise. Von Agentin Lucy Wilde (Martina Hill, O-Ton Kristen Wiig) und ihrem Lippenstift-Taser ver- und entführt, stürzt sich Gru voller Eifer in seine neue Aufgaben. Als Spion einer ultrageheimen Organisation (Anspielung auf MI-6) will er die Welt retten und einen neuen Superschurken entlarven.

 

Bild 1: Auch die Minions sind wieder mit von der Partie und sorgen für Chaos pur. / Bild 2: Agentin Lucy Wilde hat ihren eigenen Martial-Arts-Stil aus u.a. Jiu-Jitsu entwickelt, dabei überlebt kein Cupcake.

 

«Despicable Me 2» startet sofort mit witzigen und actionreichen Showeinlagen, parodiert den Spionage- und Zombiefilm und lässt auch den Liebesfilm nicht aus. Die Macher des Animationsvergnügens überraschen wieder ideenreich Gross und Klein, wohl aber die letzteren diesmal etwas mehr. Das Abenteuer endet mit witzigen Musikeinlagen der niedlichen Minions  – «I Swear». Es lohnt sich übrigens auch noch sitzen zu bleiben. Chris Meledandri & Co. haben für das nächste Jahr einen eigenen Film der Minions geplant. Daher ergreifen die putzigen gelben Winzlinge die Chance, um für sich ein bisschen Werbung zu machen. Dabei wird der 3D-Effekt sehr gelungen eingesetzt. Ich sage nur: Seifenblasen.

 

 

  • Despicable Me 2 (Ich – Einfach unverbesserlich 2) (USA 2013)
  • Regie: Chris Renaud und Pierre Coffin
  • Produktion: Chris Meledandri und Janet Healy
  • Musik: Heitor Pereira
  • Originalsongs und Filmmusik: Pharrell Williams
  • Laufzeit: 98 Minuten
  • Kinostart: 11. Juli 2013 in 3D

 

Tamara Lipp / Mi, 10. Jul 2013