«Ziel ist es, dass die Rolling Stones unsere Vorband sind»

Plattenkritik: Rag Dolls - Brought And Sold
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Plattencover

«Unser Ziel ist es, dass die Rolling Stones einmal unsere Vorgruppe sind!» Die Aussage stammt von Elias, dem Sänger der Oltener Indie-Truppe Rag Dolls und sie zeigt, dass die Band vor Selbstbewusstsein nur so strotzt. Nichtsdestotrotz sind sie den normalen Weg einer Band gegangen: Gründung als Schulband. Erste Versuche mit dem Schreiben eigener Songs. Weit über hundert Konzerte gespielt. Teilnahme an verschiedenen Band-Contests. Aber an diesem Punkt unterscheiden sich Rag Dolls von vielen anderen Bands. Denn sie haben einige der Wettbewerbe gewonnen. Etwa den My-Coke-Music-Soundcheck, immerhin der grösste Talentwettbewerb der Schweiz.

 

Dieser Sieg brachte der Band ein Jahr professionelle Betreuung durch die Crew von My Coke Music ein und beförderte sie direkt ins Studio des schwedischen Hit-Produzenten Lasse Martén (Pink, Kelly Clarkson), wo sie die erste EP produzieren konnten. Ab heute ist die Scheibe physisch erhältlich. Wie klingen denn aber Rag Dolls?

 

Sie nennen zwar als Wurzeln AC/DC oder die Rolling Stones, klingen aber viel mehr nach Arctic Monkeys, Libertines oder The Kooks. Was nicht verkehrt ist, denn so schliesst sich ein Kreis, sind doch die meisten Indie-Bands irgendwie von der alten Garde beeinflusst. Die Single «Bought And Sold» zeigt sich als veritabler Indie-Ohrwurm und klingt sehr international vom rhythmischen Anfang über den treibenden Mittelteil bis zum sanften Outro.

 

Elias von Arx (21), Läli Spring (22) und Simon Moll (24) sind dabei, die Musikwelt von der Schweiz aus zu erobern. Die EP «Bought And Sold» klingt schon mal sehr vielversprechend und bringt frische, eingängige Songs. Wenn das Trio aus Olten noch das nötige bisschen Glück findet, könnten wir in Zukunft noch viel von ihnen hören. Zu wünschen wäre es der Band und der Schweizer Musiklandschaft. 

 

Rag Dolls - «Brought And Sold»

 

 

Patrick Holenstein / Fr, 23. Aug 2013