Intimes Konzert von Staubkind im Z7

Konzertkritik: Staubkind in Pratteln
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© Lisa Stettler

Punkt 19 Uhr wurden die Tore ins Z7 in Pratteln geöffnet. Dass einige Musiker mit dem Soundcheck noch gar nicht fertig waren, schien die Security nicht zu stören. The Weyers ließen sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen. Sie beendeten ihren Soundcheck einfach bereits vor Publikum. 

 

Der Abend wich etwas von den restlichen Konzerten der «An jedem einzelnen Tag»-Tour von Staubkind ab. Staubkind hatten sich neben Batomae dem eigentlichen Support noch Luke und Adrian Weyermann als Opener dazu geholt.  Die Zürcher Brüder waren bereits bei der «…alles was ich bin»-Tour 2014 mit Staubkind unterwegs. Das Duo überzeugte mit seinem energiegeladenen Rock. The Weyers haben sich vor dem Konzert die Zeit für ein kurzes Interview genommen, das Gespräch folgt demnächst. 

 

«… fang dir deine Träume …» 

 

Nach Lukas und Adrian durfte Batomae auf die Bühne. Das Projekt des ehemaligen Luxuslärm-Mitgliedes David Müller entstand ursprünglich als Soundtrack zu Jana Crämers Roman «Das Mädchen aus der ersten Reihe» und entwickelte sich langsam zu einer vollständigen Band. Deutschpop mit ernsten, aber Mut bringenden Texten rund um Unsicherheit, Selbstzweifel, Krankheit und tiefen Freundschaften. 

 

Es ist ein kleines gemütliches Konzert. Die rund 160 Zuschauer lassen sich von Louis Manke, dem Sänger von Staubkind, aber doch von der Bar weg zur Bühne locken, wenn auch teilweise noch etwas verhalten. Es wird schnell klar, dass der Abend kurzweilig werden dürfe. Die Setlist ist eine schöne Mischung aus Songs vom neuen im März erschienenen Album «An jedem einzelnen Tag». Dazu gehören «Das Beste kommt noch» oder «mit Kinderaugen», denn wer würde die Welt nicht gerne zwischendurch mit sorglosen Kinderaugen sehen. Bunt gemischt mit älteren Liedern aus den vorangegangen beiden Alben. «Kleiner Engel» mit seinem schönen und zugleich traurigen Text, nur am Keyboard begleitet, lässt die Zuschauer einen Moment land wieder ruhig und nachdenklich werden. Staubkind kann man in keine Kiste stecken, schöner Deutsch-Pop-Rock, der zum Mitsingen, Träumen und Nachdenken einlädt. 

 

Fotos: © Lisa Stettler

 

Da es für diese Tour nicht für einen Österreich-Termin gereicht hatte, fanden nebst deutschen Fans auch einige der österreichischen Fans den Weg ins Z7, um Ihre Lieblingsband doch live sehen zu können. Für Staubkind war es nicht der erste Auftritt in der Schweiz und hoffentlich auch nicht der letzte. Schön wäre es, wenn sie das nächste Mal statt auf der kleinen Bühne des Mini Z7 auf der grossen spielen dürften, aber die Band würde sich generell freuen hier spielen zu können. Egal auf welcher Seite die Bühne steht. Hauptsache, es haben alle ihren Spaß dabei. Den hatten an diesem Abend sowohl die auf wie vor der Bühne. Die Konzertbesucher wurden mehrfach von der Band eingebunden und mit Publikum-Battles unterhalten. Die Stimmung lebte zudem von der tollen und passenden Bühnenbeleuchtung. Diese hatte jedoch zu Beginn von «So nah bei mir» Pause. Jetzt waren die Smartphone mit Ihren Taschenlampen gefragt und besonders schön, dass so richtig «Old School» einige Feuerzeuge auftauchten. 

 

Nach rund 2 Stunden und den beiden Zugaben «Feuer ohne Asche» und «Fliegen lernen» verabschiedete sich die Band. Noch nachts fuhr der Tourbus Staubkind und Batomae zum nächsten Gig nach Nürnberg. Noch bis Ende April sind Sie auf Tour durch Deutschland.  

 

Ein gelungener schöner Abend, es ist zu hoffen das Staubkind bald wieder auf einer Schweizer Bühne stehen.

 

Lisa Gosteli / Mo, 10. Apr 2017