Lovebugs: Die Meister der Melodien

Konzertkritik: Lovebugs im Exil
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Lovebugs/Facebook

Lovebugs ist seit Jahren fester Bestandteil der Schweizerischen Musiklandschaft. Und das zu Recht, wie die Basler-Band gestern einmal mehr bewies.

 

An der Abendkasse des Exils hing noch vor Türöffnung ein Zettel mit «Das Konzert ist ausverkauft.» Die Fans hatten vorgesorgt. Keiner wollte die Taufe der neuen Lovebugs-CD «Life Is Today» verpassen. Vom ersten Ton an war das Publikum zu 100 Prozent begeistert, während Sänger Adrian Sieber nach dem vierten Song erklärte: «Wir sind erst auf 75 Prozent!».

 

Mal rockig, mal ruhig, aber immer hoch melodiös

 

Die Band war von Anfang an stark, schaffte aber das angekündigte Kunststück sich während des ganzen Sets weiter zu steigern.
Die Songs der neuen CD überzeugen mit starken Rhythmen und Melodien, die sofort ins Ohr gehen – und da bleiben. Lovebugs präsentierte sich gestern mal rockig, mal ruhig, aber immer hoch melodiös. Im Vordergrund: die tragende und markante Stimme von Adrian Sieber. Die Band ist perfekt eingespielt und die einzelnen Instrumente kamen dank präziser Abmischung hervorragend zur Geltung. Die Songs sind durch und durch Radiotauglich.


Die Ballade «The Letting Go» ist auf der CD als Duett mit der belgischen Sängerin Sarah Bettens eingesungen. Sieber verkündete: «Der sehr schöne Teil ist leider in Los Angeles. Deshalb müsst ihr jetzt halt mit dem schönen Teil vorlieb nehmen.» Der Song gelang ihm natürlich auch ohne belgische Unterstützung. Auch bereits bewährte Lovebugs-Hits wie «Under My Skin» fehlten nicht. Mehr als einmal kündigte der Sänger das «letzte Stück» an - einmal sogar unterstrichen von silbernen Papierschnitzel, die von der Decke aufs Publikum rieselten. 

 

Sogar den Geschirrspüler ausgeschaltet


Nach 90 Minuten liess Sieber einmal mehr verlauten «s’Schönste zum Schluss». Die Boxen wurden abgestellt und Sieber begleitete sich selber auf der Gitarre zu «72». Es wurde ganz still im Saal. Das Bar-Personal schaltete sogar extra den Geschirrspüler aus, so dass die akustische Nummer bis in die hinterste Reihe klang. In solch besinnlicher Stimmung wollten die Basler ihre Fans dann aber doch nicht entlassen und brachten als definitiv letzte Nummer nochmals ein rockigeres Stück - in guter alter Lovebugs-Manier.

Linda von Euw / Do, 03. Mai 2012