Gabrielle Aplin brachte ihren Folk nach Zürich

Konzertkritik: Gabrielle Aplin @ Hafenkneipe
Gabrielle Aplin
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http://www.gabrielleaplin.co.uk

Vergangenen Donnerstag gastierte Englands neueste Internet-Sensation und Selfmade-Stimme des Folk erstmals in der Schweiz. Gabrielle Aplin sorgte dabei für ein ausverkauftes Konzert in der Hafenkneipe. Die aktuelle Single-Auskopplung «Panic Cord», aus dem Ende Mai veröffentlichten Debütalbum «English Rain», bildete den Opener des Abends. Natürlich durften Songs wie «Home» und die Cover-Version des «Frankie Goes To Hollywood»-Klassikers «The Power Of Love» nicht fehlen, denn mit letzterem stürmte die 20-jährige vergangenen Winter die UK-Charts.

 

Letztes Jahr wurde Gabrielle Aplin noch als Geheimtipp gehandelt, nun wird die Künstlerin aus der in der Grafschaft Somerset liegenden Stadt Bath oft als neuer Stern am Folk/Pop-Himmel bezeichnet. Ihre Musik ist melancholisch, nachdenklich, etwas traurig, doch damit schafft sie durchaus zu berühren. Als Referenz an eines ihrer Vorbilder liess Gabrielle den legendären Bruce Springsteen–Song «I’m On Fire» in das rund 45-minütige Set einfliessen. 

 

Es fehlte ihre Band

 

Die junge Musikerin hat definitiv grosses Potenzial, das bewies sie in der Hafenkneipe, zumal sie auch eine begabte Pianistin und Gitarristin ist. Doch was beim Auftritt schlicht und einfach fehlte, war ihre Band. «Sie wollten nicht mitkommen», scherzte Gabrielle. Ob das der Grund war, weshalb der Funke zum Publikum nicht so richtig überspringen wollte?

 

Obwohl die Engländerin es mit viel Humor versuchte und nicht zuletzt dem Zürcher Publikum den einzigen deutschen Satz, denn sie beherrschte, offenbarte: «Ich habe einen blauen Taschenrechner.» Wirklich helfen wollte auch das nicht. Es bleibt ihr Verprechen ans Publikum, möglichst bald wieder in die Schweiz zu kommen – hoffentlich dann mit Band.

Dominique Rais / Fr, 07. Jun 2013