Cloud Control bleiben farblos

Konzertkritik: Cloud Control im Komplex Klub
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Bäckstage.ch / © Patrick Holenstein

Am Donnerstag stand die australische Band Cloud Control auf der Bühne des Komplex Klub und - leider muss man sagen - waren sie nur noch ein Hauch ihrer Klasse. Ein Song klang wie der andere. Da zeigte sich eine Band, bei der die Frische, die sie kurz nach dem Release des ersten Albums, damals im Vorprogramm von The Drums im Abart, noch hatte, irgendwo zwischen Aufnahmestress und Tourhektik wohl verloren gegangen ist. Schade, denn die hippieske Klangmalerei, für die Cloud Control bekannt sind, zeigte sich nur minimal, mal in polyphonem Gesang von Sängerin Heidi Lenffer und Gitarrist Alister Wright wie bei «Gold Canary», einem Lichtblick im Set, oder gelegentlich in den Nuancen, die das Tamburine von Heidi setzte. 

 

 

Schwierig, denn misslungen war das Konzert nicht, nur die Band wirkte etwas gelangweilt. Das zeigte sich auch in der sehr geringen Interaktion mit dem Publikum, erst gegen Schluss wandte sich Alister erstmals an die Menschen im Klub und schaffte einen Bezug. Zwar entzückte er die erste Reihe schon vorher temporär, indem er eine Wunderkerze an der Gitarre befestigte. Das hat kurzfristig gezündet und ein Solo visuell unterstützt. Aber das konnte nur bedingt darüber hinwegtäuschen, dass das Konzert von Cloud Control wirkte, als ob die Australier ein Pflicht-Programm abspulen würden. 

 

Mehr als vermuten lässt sich das aber nicht. Vielleicht lag aber das Problem auch schlicht daran, dass auf dem zweiten Album weniger verspielter Hippie-Folk zu finden ist und dass deshalb fast das ganze Set sehr ähnlich klang. Aber auch bei eigentlich bekannten Songs wie «Nothing In The Water» breite sich nur dürftig Stimmung im Klub aus. Schade eigentlich, zwar kann nicht gesagt werden, dass im Konzert der Wurm drin war, aber gerade in Zürich, konnte man Cloud Control schon besser gelaunt sehen und das ist bei einem zwar solide gespielten Konzert leicht enttäuschend. Bleibt zu hoffen, dass die Band beim nächsten Besuch einen besseren Tag erwischt. 

Patrick Holenstein / Sa, 15. Mär 2014