Augusta Raurica in concert oder Nena und der Selfie-Stick.

Konzertkritik: Staubkind und Nena
Bildquelle: 
Bäckstage / © Lisa Stettler

Nicht nur die Künstler machen ihre Konzerte einzigartig, auch die richtige Location trägt viel dazu bei. Bei der vom Z7 organisierten Konzertreihe «Augusta Raurica live in Concert» ist das nicht schwer.  Das Amphitheater mit seinen Steinstufen ist der ideale Ort für so einen Konzertabend. Wenn dann noch tolles, sonniges Herbstwetter mitspielt, wie am Freitag, stehen die Zeichen schon mal gut.

 

Pünktlich um 18:50 Uhr betrat die Band von Jonas Monar die Bühne. Der Mitte 20-jährige startet mit seinem im August erschienen ersten Album «Alle guten Dinge» im deutschsprachigen Raum durch. Die Zuschauermenge vor der Bühne wie auch auf den Treppen war zwar noch übersichtlich. Jonas und seine Band hatten aber trotzdem ihren Spass. Er agierte intensiv mit dem Publikum, wie zum Beispiel bei dem zum Albumtitel passenden Song «Alle guten Dinge». So machte er sich die Zuschauer zum Chor. Er erzählte stolz dass es sein erster Auftritt in der Schweiz sei. Als er dann raus gefunden hatte das München, wo eines der nächste Konzerte seiner Tour stattfindet, dann doch mehr als 3 Fahrstunden entfernt ist, befand er, dass er doch sehr bald wieder einen Termin in der Schweizer organisieren müsse, um seine Schweizer Fans wiederzusehen. Mit der aktuellen Single «Nie zu ende», verabschiedete sich Jonas und seine Band nach einer souveränen und lockeren Schweizer-Premiere.

 

 Die Sonne hatte sich bereits hinter der Bühne verabschiedet, während sich vor der Bühne die Stufen langsam füllten. Dazwischen wehte immer mal wieder der Geruch von Bratwurst und Flammkuchen umher, dank dem lockeren Ambiente und der idealen Sitzmöglichkeit, nutzte ein Grossteil der Zuschauer die Umbauphase, um sich zu verpflegen.

 

Fotos: Bäckstage © Lisa Stettler

 

Aber nicht nur Jonas war begeistert von der Location. Staubkind, die bereits im Frühjahr im Z7 auf Visite waren, zeigten sich beeindruckt vom Amphitheater. Louis Manke und seine Jungs zogen das Tempo nun an. Aber auch langsamere Songs wie «Mit Kinderaugen» durften nicht fehlen. Mit dem Song «Das beste kommt noch» zeigen Staubkind auf, dass es sich immer lohnt zu kämpfen und dass es immer weiter geht. Weil egal wann, aber irgendwann kommt das Beste erst noch. Ob sich das an dem Abend auf Nena bezog?  Für die ganzen Staubkinder vor der Bühne stand definitiv das Beste bereits auf der Bühne. Mit einem Lichtermeer und fliegenden Luftballons verabschiedete sich die Band.

 

Kurz vor halb zehn wurde der Platz vor der Bühne doch etwas enger. Wenn auch der Abend nicht ausverkauft war, wollten sich doch viele Nena nicht entgehen lassen. Mit einem tollen Bühnenbild und einer Energie geladenen Band startete die Hamburgerin explosiv in ihren Auftritt. Etwas explosiv war aber auch ihre Ansage nach dem ersten Song an einen der Zuschauer. Weil es ihr missfiel, dass er wohl versucht hatte Bilder mithilfe eines Selfie-Sticks aus der Menge heraus zu machen.  Ein Thema das immer wieder zu Diskussionen führt. Nur, der Ton macht die Musik und mit der ging es dann aber auch wieder weiter und die Zuschauer feierten nach einem kurzen Moment der Irritation, mit neueren wie altbekannten Songs wie «Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann» oder «Nur geträumt»  in die Nacht.

 

Goldener Herbstabend in einer einzigartigen Location mit tollen Bands und einer kleinen Diva.

 

Lisa Gosteli / Di, 12. Sep 2017