Die Wahrheit in der Einöde

Moviekritik: Halb so wild
Bildquelle: 
www.xenixfilm.ch

Aus Jux und Heiterkeit nehmen die vier Freunde Fine, Babs, Mara und David den bubenhaften Jonas, den sie an einer Tankstelle treffen, in die Ferien in ein abgelegenes Tal im Tessin mit. Abenteuer liegt in der Luft, zwei Jungs und drei Mädchen, alle jung, alle in Ferienstimmung, alle bereit ein paar unbeschwerte Tage weitab vom Grossstadtstress zu verbringen.

 

Es läuft auch alles relativ entspannt, bis die ungestüme Mara ein Wahrheitsspiel vorschlägt. Alle um den Tisch müssen für diesen Moment die absolute und ungeschminkte Wahrheit sagen – und das führt zwangsläufig zum einen oder anderen Problem. Die Beziehungen unter den Freunden sind plötzlich gar nicht mehr so klar, wie sie zu sein schienen, Geheimnisse werden offenbart und alte Geschichten hervorgekramt.

 

 Am Lagerfeuer ist die Welt noch in Ordnung. 

 

Gegen aussen ändert sich zuerst nicht viel, doch in den Protagonisten brodeln Feuer vor sich hin, die zu einem flächendeckenden Brand auszuarten drohen.

 

Der Schweizer Regisseur Jeshua Dreyfus interessiert sich ganz offensichtlich für Beziehungen – und für Einsamkeit. Beides zusammen ergibt dann das, was er in seinem Erstling präsentiert. «Halb so wild» ist ein detaillierter Film, der auf feine Nuancen zwischen den Menschen setzt. Sehr realitätsnah, sehr ungeschminkt.

 

  • Halb so wild
  • Regie: Jeshua Dreyfuss
  • Darsteller: Oliver Russ, Jamila Saab, Anna von Haebler, Karen Dahmen, Stefan Leonhardsberger, 
  • Laufzeit: 80 Minuten
  • Kinostart: 29. August 2013 
Kathrin Fink / Mo, 26. Aug 2013