Sex, Drugs and Steel Panther

Konzertkritik: Steel Panther im Volkshaus
Steel Panther
Bildquelle: 
steelpantherrocks.com

Nach dem ersten Zürcher Konzert der Band Steel Panther im ausverkauften Komplex 457 (Review des Konzerts) wurde in der Nacht darauf die Zeit umgestellt. Nun genau ein halbes Jahr später kamen die Amerikaner – passend zur erneuten Zeitumstellung - wieder nach Zürich. Das kurze Aufeinanderfolgen der beiden Gigs führte wohl dazu, dass das Volkshaus nur rund zur Hälfte gefüllt war. Doch auch zur zweiten Show erschienen fast ausnahmslos alle Besucher in 80er-Jahre Glam Rock Kostümen.

Um Punkt 21.15 Uhr erklang das Intro ab dem aktuellen Album „Balls Out“. Die Setlist deckte sich zumindest bei den ersten fünf Songs mit derjenigen der Show im Komplex 457. Zwischen den
Songs „Supersonic Sex Machine“, „Tomorrow Night“, „Fat Girl“, „Asian Hooker“ und „Just like Tiger Woods“ durften natürlich zahlreiche spätpubertierende Ansagen, die an Niveaulosigkeit fast nicht zu
unterbieten waren (im positiven Sinn), nicht fehlen. So erzählten die Musiker unter anderem von ihrem letzten Auftritt in der Schweiz und Gitarrist Satchel erklärte den Fanthers (Anm. d. Red.: So nennen sich die Fans von Steel Panther): „Meine Lieblingsstadt ist Zürich!“ Worauf ihn Sänger Michael Starr ermahnte, dass er das ja sowieso bei jedem Konzert sage. Aber auch die Schweizer Frauen haben es den Amerikanern angetan, wie sie mit der Aussage „The girls are not just beautiful in Zurich - they are very easy to fuck!“ unterstrichen.

 

Michael Starr / Stix Zadinia

Nach einem abwechslungsreichen Gitarrensolo von Satchel betrat der Rest der Band wieder die Bühne. Michael Starr hatte zwischenzeitlich sein Bühnen-Outfit gewechselt. Er forderte in Zoolander-Manier Satchel zu einem Walk-Off heraus. Obwohl der Bassist Lexxi Foxx nicht daran
teilnahm, wurde dieser vom Publikum am meisten gefeiert - mit einem grossen Spiegel und einem kleinen Handspiegel hatte er während der gesamten Show ausreichend Gelegenheit, sein Äusseres zu überprüfen.

 

Lexxi Foxx

 

Für die letzten beiden Songs vor der Zugabe holten die Jungs einige junge Frauen auf die Bühne, die ausgiebig zu „Party All Day (Fuck All Night)“ und dem grossen Steel Panther Hit
„Death to All but Metal“ tanzten. Dem hübschen Zuwachs auf der Bühne steckte der Roadie auffällig unauffällig Backstage-Pässe zu, damit sie den vier Jungs nach der Show noch etwas Gesellschaft leisten konnten. Bei der ersten Zugabe „Community Property“, die akustisch gespielt wurde, griff Michael Starr ein erstes Mal in der Schweiz zur Gitarre.

Eine Show voller Sex, Drugs und Rock’n’Roll beendeten die Amerikaner nach drei Zugaben und einer um rund 15 Minuten länger dauernden Show, als beim ersten Auftritt. Bis auf die längere Spielzeit und einigen Änderungen in der Setlist unterschied sich das Konzert nicht allzu sehr von demjenigen im März. Aber auch diesmal war es ein durchaus amüsanter Abend voller Humor, guter Musik und einer partyfreudigen Meute!

 

Hansjürg Stämpfli / Mi, 31. Okt 2012