The Voice of Switzerland – Finalshow die Zweite

Die Finalisten von «The Voice» stehen fest.
The Voice of Switzerland Sven Epiney
Bildquelle: 
http://thevoice.srf.ch

Nun stehen sie fest, die vier Finalteilnehmer bei «The Voice of Switzerland». Oder besser: Finalteilnehmerinnen. Der einzig verbliebene Mann im Rennen, Ricardo Sanz, musste vergangenen Samstagabend leider das Feld räumen. Wie aktive Zuschauer sicher bereits mitbekommen haben: Weitergekommen sind Angie Ott aus Team Heinzmann, Nicole Bernegger aus Team Stress, Sarah Quartetto aus Team Sway und Iris Moné aus Team Fankhauser. Allesamt keine Überraschungen – sondern gute, wenn nicht gar grosse Stimmen.

 

Überraschungen, ein wenig Pep, das fehlt dieser Show ganz klar – auch wenn sie hochgelobt wird und unter den Castingshows eine der «besseren» sein soll. Ecken und Kanten hat hier keiner. Weder die Juroren noch die Kandidaten fallen aus dem Rahmen, alles glattgebügelt, so glatt wie Moderator Sven Epineys Hemd. Die seltenen kleinen Neckereien zwischen den Juroren sind harmlos, das ganze Showkonzept glänzend poliert und farblos. Nein, die platten Sprüche eines Dieter Bohlen fehlen nicht. Auch nett gemeinte Kommentare wie «herzig» oder dergleichen brauchen wir nicht. Aber ein wenig mehr … . Wie sagte da einst ein Juror einer Schweizer Castingshow? «Meh Dräck». Punkt.

 

Die acht Halbfinalisten zum Showauftakt (Bild: SRF)

        Die Opening Performance der (noch) acht Stimmen. Nettes

        Schattenspiel hinter Papierwänden. (Quelle: srf.ch) 

 

Die zweite Finalsendung von «The Voice of Switzerland» lief ab wie die erste: von A bis Z nach Skript. Einzig eine Tonpanne bei Kandidat Ricardo Sanz brachte die Crew kurz ins Rotieren. Ricardo durfte nochmals singen, er nahm’s sportlich, alle waren zufrieden. «The Voice of Switzerland» ist eine Samstagabendkiste für das SRF, die perfekt ins Sendekonzept passt. Niemand eckt an, alle sind glücklich, und von der kleinen Tochter bis zur Oma können alle gemütlich vor dem Fernseher sitzen und mitfiebern. An und für sich ist da nichts dagegen einzuwenden.

 

Ein wenig mehr Pep würde der Show dennoch nicht schaden. Der sogenannte «Red Room» jedenfalls taugt als auflockerndes Element nicht wirklich (was soll dieser Red Room überhaupt bezwecken?). Und während der Jury-Kommentare zu den einzelnen Auftritten fragt man sich, was wohl die Anweisung der Regie war. Immer schön lieb miteinander sein. Kritik? Fehlanzeige. Alle machen es «supergut» und es gefällt immer mega und überhaupt. Dass die Sängerinnen und Sänger einen guten Job gemacht haben, bezweifelt keiner. Vernichtende Kommentare à la DSDS sind ebenfalls nicht gefragt. Aber ein wenig mehr konstruktive Kritik würde nicht schaden. Einfach auch nur aus dem Grund, dass sich die Show klar vom Niveau anderer Castingshows abheben möchte und einen – jedenfalls kommunizierten – Qualitätsanspruch hat. Vielleicht gibt’s bei der Finalshow dann ein wenig «meh Dräck». Wer weiss … ?

Claudia Senn / Mo, 11. Mär 2013