Max Giesinger und Alvaro Soler baden in der Menge

Festivalkritik: Rea Garvey am Stars in Town
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Bäckstage / © Sandra Rohrer

Das Wetter zeigte sich am dritten Tag von Stars in Town in bester Laune und von seiner sommerlichen, freundlichen Seite. Vergessen war der heftige Regen des Vortages als Max Giesinger den Tag eröffnete. Bei rund 27 Grad, so war bei Social Media zu erfahren, hatten er und Alvero Soler eine Zeit am Rhein verbracht. Soler hatte die Gelegenheit gleich genutzt, um etwas zu schwimmen, wie er bei einer kurzen Begegnung später am Tag - noch mit feuchen Harren und der Schwimmbrille auf - erklärte. Die ideale Einstimmung auf einen Konzertabend. Aber erst zu Max. 

 

Inzwischen ist das Intro, bei dem ein Vorhang die Bühne verdeckt, für Max zum ziemlich festen Bestandteil geworden. Als Max zu singen begann, blieb der Vorhang weiter hängen, was vielleicht einige erstaunt hat. Aber kurz darauf fiel der Stoff und die gut eingestimmte Band erschien. Mit einigen davon spielt Max Giesinger schon jahrelang. Giesinger spielt gerne und regelmässig in der Schweiz und so sind viele seiner Songs im Land beliebt. Am Stars in Town war das nicht anders. Das Set zeigte einen guten Schnitt durch sein Repertoire.

 

Bei Konzerten verbreitet Max immer einen positiven Vibe, so ging er direkt nach dem zweiten Song über die Brüstung und mit dem Publikum auf Tuchfühlung. Max liebt das, wie er uns vor in einem Interview zur aktuellen Platte «Die Reise» verriet. (Link) Wie selbstverständlich posierte Max mit einer Besucherin für ein Selfie, auch wenn er eigentlich mit singen beschäftigt war. 

 

Bei «Wenn sie tanzt» durfte seine Mundharmonika glänzen. Wenn man bedenkt, dass Max einen Soundcheck von circa 20 Minuten gehabt hatte, war der Sound schon super. Nach dem Hit «80 Millionen» und einem begeisterten Publikum, wurde die Bühne für Alvaro Soler umgebaut. 

 

Foto: Bäckstage / © Sandra Rohrer (sandrarohrerphotography.com

 

Der Spanier, der perfektes Deutsch redet, weil er mittlerweile in Berlin und in Madrid lebt, spielte öfteres in der Schweiz und ist ein richtiger Mädchenschwarm. Das Publikum war aber an diesem Abend sehr gut gemischt, was nicht zuletzt an Rea Garvey lag, der nach Soler erwartet wurde. 

 

Bei Alvaro konnte man einen einzigen Kritikpunkt wuchtig hören, nämlich der über die volle Länge des Konzertes viel zu dominante Bass. Ein wenig schade ist das schon, weil es den Genuss schon schmälert. Aber jeder kann mal Pech mit dem Mix haben. Jedenfalls haute es einen in den ersten Reihen fast die Kleider vom Leib. Alvaro war in Hochform und sehr sympathisch und bedankt sich öfters bei denn Fans für das Teilen seiner Songs, da er wohl nur Dank ihnen diesen Erfolg feiern könne.

 

Das Bad in der Menge suchte Alvaro ebenfalls und sprang zwischendurch runter in denn Bühnengraben, um den Fans Handshakes zu geben. Subjektiv betrachtet hatte er wohl den bisher grössten Konfetti-Regen. Bis zu den Essenständen flogen die Schnipsel durch die Luft.

 

Der letzte Song des Gigs war «Sophia» für seine Schwester, den er als Sommer-Mix spielte. Ziemlich schön und interessant, diesen Song in einer anderen Version zu hören.

 

Nach Alvaro Soler betrat ein Mann die Bühne, der auch in der Schweiz einen hohen Sympathiewert geniesst. Rea Garvey ist spätestens seit dem Hit «Supergirl», damals noch mit seiner Band Reamonn, bekannt für seine raue, aber unverkennbare Stimme. Denn Megahit blieb er allerdings im Schaffhausen schuldig, obwohl Song aus der Reamonn-Zeit im Set waren. Er betritt die Bühne mit Sonnenbrille, die er aber freundlicherweise nach 30 Minuten weglegte. Es war ja auch Abend und dunkel, sonst hätte er vielleicht nicht gesehen, wohin er tritr. Vielleicht dachte Rea ebenso oder er wollte einfach as Publikum besser sehen.

 

Beim Song «Run for the Boarder» meinte Rea zu den Leuten, sie sollen mal ausrasten. Nach 70 Minuten starten die ersten Zugaben und somit der Endspurt des Tages. Einige Leute verliessen das Gelände, andere klatschten wie wild und wieder andere tanzten voll ekstatisch. Die Freude war förmlich zu spüren.

 

Die drei Publikumslieblinge haben keinen enttäuscht, sondern für viel Spass gesorgt. Sogar die Sonne wollte dabei sein. 

 

Sandra Rohrer / So, 11. Aug 2019