Marteria-Girls and -Boys

Konzertkritik: Marteria im Abart
Bildquelle: 
Marteria/Facebook

Das Haus ist voll und die zahlreich erschienenen Marteria-Girls- und Boys warten gespannt bis der Star des Abends die Bühne betritt. Um 22 Uhr ist es so weit. Mit «Endboss» startet Marteria in ein rund 90 Minuten dauerndes Set. Die Bühnenshow ist unaufgeregt, aber ein gutes Konzert hängt ja hauptsächlich von den Musikern ab. Und die verstehen ihr Handwerk. Während Marteria rappt, übernimmt Special Guest Miss Platnum die melodischen Parts. Sie ist die perfekte Ergänzung und gemeinsam sorgen Marteria und die Frau mit der starken Stimme für ein kurzweiliges, mitreissendes Konzert.

 

Die Fans kennen die Texte und in bester Hip Hop-Manier wippen die Arme hoch über den Köpfen im Takt. Die vorderen Reihen springen unermüdlich auf und ab. Noch einen Zacken euphorischer wird die Menge bei «Amys Weinhaus» und «Marteria Girl». Dann wird die Bühne plötzlich in grünes Licht getaucht. «Green Zurich», ruft Marteria ins Mikrofon. Und die Menge weiss: Jetzt kommt Marsimoto! Mit der obligatorischen Maske und hochgepinchter Stimme gibt er einige Songs zum Besten und unterstreicht damit deutlich, den Unterschied zwischen seinem alter Ego Marsimoto und Marteria.

 

Der 30-jähige wirkt ausgelassen und die Stimmung ist locker. Marteria & Co. verabschieden sich von der Bühne, kommen aber kurz darauf zurück und befriedigen so die Zugabe-Rufe der Fans. Und die freuen sich riesig über «Lila Wolken» — Marterias aktuelle Single in Zusammenarbeit mit Miss Platnum und Yasha. Den definitiven Abschluss macht das nicht enden wollende Stück «Die letzten 20 Sekunden». Nach der ausgiebigen Hüpferei sind auch die Zuschauer in den hinteren Reihen verschwitzt, aber glücklich.

 

Ein Fan ist überzeugt: «Marteria hat sich extrem weiterentwickelt. Ich habe ihn letztes Mal im Salzhaus gehört. Seine Musik und auch seine Fans sind mittlerweile auf einem viel höheren Niveau.» 

 

Der Deutsche wird nächstes Jahr sicherlich das eine oder andere Festival beehren und bis dahin wird man ganz bestimmt noch so einiges von ihm hören.

Linda von Euw / Fr, 23. Nov 2012