77 Bombay Street verzaubern Kofmehl

Konzertkritik: 77 Bombay Street im Kofmehl
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Promobild / © 77 Bombay Street

Es kommt nicht oft vor, dass im Solothurner Kofmehl gleich an zwei aufeinander folgenden Tagen die gleiche Band spielt. Und das ein Konzert davon sogar restlos ausverkauft ist. Die vier Jungs von 77 Bombay Street haben Solothurn – nein, die gesamte Schweiz – klar in ihren Bann gezogen. 

 

Mit Hits wie «Long Way» oder «I Love Lady Gaga» sind sie täglich im Radio zu hören. Nun sind sie mit einem neuen Album am Start und reisen mit der «Seven Mountains»-Tour durch die ganze Schweiz. Bei ihrem Halt im Kofmehl zeigten sie, dass es keine grosse Bühnenshow braucht, um eine perfekte Show abzuliefern. Das Konzert startete mit einigen bereits bekannten Songs, gemischt mit brandneuen. Es war deutlich zu hören, dass die Jungs ihrem Stil erfreulicherweise auch auf dem neuen Album treu geblieben sind. Die Musik reisst mit und lässt trotz kaltem Winterwetter sofort gute Laune aufkommen. Als die gesamte Band dann bei «Long Way» gemütlich mitten durchs Publikum schlenderte, war die Stimmung fast nicht mehr zu toppen. Ein weiterer Beweis dafür, dass 77 Bombay Street trotz Erfolg am Boden geblieben sind und sich auch vor dem Kontakt zu den Fans nicht scheuen.

 

Nach der Wanderung wurde die Galerie des Kofmehls kurzerhand in eine Bühne umgewandelt. Gut vier Songs spielten Esra, Simri-Ramon, Matt und Joe auf der anderen Seite der Konzerthalle. Einer davon gar ohne Mikrofon. Beeindruckend, wie ein Song ganz ohne Verstärker wirkt – Gänsehaut garantiert. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Zugabe länger dauerte als bei vielen anderen Bands, denn die Jungs hatten offensichtlich grossen Spass an ihrem Auftritt. Zu guter Letzt rockten sie das Solothurner Kofmehl sogar in ihren altbekannten «Zirkusjacken». 

 

Ein Konzert, das ganz bestimmt lange in Erinnerung bleibt und den Winter Blues für gut zwei Stunden komplett weggejagt hat.

 

Rebecca Hügi / Mi, 16. Dez 2015