Stars for Free im Zeichen der 13

Konzertkritik: Energy Stars For Free 2015
Bildquelle: 
Bäckstage / © Patrick Holenstein

Der letze Freitag wurde von der Zahl 13 speziell geprägt. Denn es befanden sich am 13. November ganze 13‘000 Gewinner im Hallenstadion, um das 13. Energy Stars For Free hautnah mitzuerleben. Zusätzlich standen am diesem Abend 13 internationale und nationale Acts auf der Bühne und begeisterten das Publikum. 

 

Das Energy Stars For Free hat sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Konzerte in der Schweiz gemausert. Jedes Jahr bangen und hoffen die Hörerinnen und Hörer von Radio Energy, um Tickets für das Konzerterlebnis zu gewinnen. Dieses Jahr stand der Abend im Zeichen der 13 und unter dem Thema «Dunkle Mythen und Geschichten». Aus diesem Grund betraten die drei Hauptmoderatoren Patrick Hässig, Simon Moser und Dominique Heller die Bühne als Vampire. 

 

Als Highlight trat eine Band auf, die schon seit 1990 mitmischt und einige Hitsingles auf den Musikmarkt gebracht hat. Die Rede ist von Take That, die sich seit 2005 neu erfinden und mit Würde von der Boyband zur Pop-Band wurden. Auch wenn wahrscheinlich viele der Besucher nicht «nur» wegen Gary, Marc und Howard gekommen waren, begeisterten sie das Publikum mit Hits wie «Rule the World». Schade war dafür ein bisschen, dass sie auf Kracher aus den 90ern verzichteten. 

 

Fotos: Bäckstage / © Patrick Holenstein

 

Doch nicht nur Take That wussten die Besucher für sich zu gewinnnen. Auch der charmante Luzerner Damian Lynn, der als allererstes die Bühne betrat, bezauberte das Publikum mit den Liedern «Go» und «Memories». Definitiv, von Damian wird man noch hören. Mit kleinen technischen Problemem und dem «Hippie Bus» fuhr Dodo, der in diesem Jahr mit «Nagellack» schon den zweiten Hit verbuchen kann, auf und brachte das Publikum zum Mitsingen. Der 24-jährige Lausanner und Charmeut per exellence Bastian Baker hatte die Ehre, um 20:00 Uhr die Zuschauer vor dem Fernseher zu begrüssen. Für seinen Auftritt verkleidete er sich als Graf Dracula und schwebte von der Decke auf die Bühne hinunter. Natürlich liessen es sich auch seine Bandmiglieder nicht nehmen und verkleideten sich dem Motto entsprechend. Mit dabei hatte er Lieder aus dem eben erschienenen Album «Facing Canyons». Bäckstage konnte vor dem Konzert mit Bastian Baker sprechen. Das Interview gibt es hier. Für «Planned it all» begleitete sich Baker zum ersten mal selbst am Klavier. Stammgast bei Energy Stars for Free ist Baschi. Er sorgte für den aussergewöhnlichsten Auftritt und liess sich in einem Sarg auf die Bühne tragen. Bei Liedern wie «Wenn das Gott wüsst» oder seinem neuen Lied «Oh wie schad» sangen die Besucher lautstark mit. Dabei konnte, wer wollte, à la Karaoke von den Bildschirmen ablesen. Der Schweizer Künstler, der die Besucher fast am meisten begeisterte, war allerdings Bligg. Er ist ja auch ein alter Hase im Geschäft und weiss, wie man das Publikum mitreisst. Bei Hits wie «Manhattan» oder «Chef» gab es kein Halten mehr für das Publikum. 

 

Neben Take That brachten sieben weitere internationale Künstler das Publikum zum Beben. Die jüngste Künstlerin, Zara Larsson, die gerade 17 Jahre alt ist, trat mit «Uncover» auf. Für den Gänsehautmoment des Abends sorgte die deutsche Band Silbermond, als sich Thomas und Stefanie für «Das Beste» an den Bühnerand setzten. Zusätzlich brachten sie das Lied «Leichtes Gepäck» aus dem kommenden Album mit. Für die nächste deutsche Künstlerin Anna Naklab waren alle «Supergirls», passend zum Reamonn-Cover, mit dem sie gerade einen Hit feiert. Ein weiterer Deutscher Künstler war Andreas Bourani. Er brachte die Zuschauer mit der «Fussball»-Hymne «Auf uns» zum Kochen. Zur späten Stunde wurde es dann Zeit für einen DJ, der schon lange erwartet wurde. Lost Frequencies begeisterte hauptsächlich mit dem Hit «Are you with me». Für einen fulminanten Abschluss sorgte dann der Mann mit der Panda-Maske: Cro. Textsicher und aus voller Inbrunst sangen die Besucher mit ihm Hits wie «Easy» oder «Meine Gang». 

 

Den charmantesten Auftritt des Abends lieferte aber Namika ab. Die Newcomerin aus Deutschland trifft mit «Lieblingsmensch» und eingängigem Soul-Pop aktuell ziemlich genau ins Schwarze. Auch wenn die Kostprobe nur zwei Songs umfasste, so erklärte Namika, dass sie sich bereits auf das Konzert im März freut. Dann spielt sie im Dynamo in Zürich. 

 

Der Abend war, trotz einiger akustischer Problemen im hinteren Bereich des Stadions, ein voller Erfolg. Die Besucher verliessen das Hallenstadion allerdings mit einem lachenden und einem weindenden Auge. Lachend, weil der Abend viel Spass gemacht hat. Weindend, weil auf der Leinwand zum Schluss ein Grabstein zu sehen war. Das letzte Energy Stars for Free?

 

Take That haben im Konfetti getanzt, Anna Naklab mit Feuer eingeheizt und zwischendurch leuchtete die Bühne im Licht von Pyroeffekten. Das Line-up hat sich von A wie Andreas Bourani bis Z wie Zara Larsson als gut gebucht herausgestellt. 

Kellin Dalcher / So, 15. Nov 2015