Elijah Wood tötet seine Zufallsbekanntschaften

DVD-Kritik: Alexandre Ajas Maniac
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Im Verleih von Ascot Elite

Frank Zito (Elijah Wood, «Der Herr der Ringe») lebt in Los Angeles und restauriert Schaufensterpuppen. Von Zeit zu Zeit trifft er sich mit Zufallsbekanntschaften, die er meist durch Onlinedating kennenlernt. Der am Anfang zurückhaltend wirkende Frank tötet und skalpiert die hoffnungsvollen Frauen am Ende jeder Begegnung. Den Skalp nimmt er als Trophäe mit nach Hause und beschmückt damit Schaufensterpuppen, mit denen er sogar kommuniziert. Eines Morgens steht die hübsche Fotografin Anna (Nora Arneteder, «The Words») vor seinem Laden und fotografiert die Schaufensterpuppen. Beide teilen das gleiche schräge Interesse für Schaufensterpuppen. Frank droht sich ernsthaft in Anna zu verlieben. Dabei gerät jedoch sein Doppelleben aus den Fugen.

 

Klassischer versus moderner Frank

 

Der Film ist ein Remake und basiert auf dem gleichnamigen Slasherfilm aus dem Jahre 1980. Die Handlung bleibt im Grossen und Ganzen erhalten, bis auf kleinere Veränderungen. Wirkt zum Beispiel der Frank aus den 80er-Jahren sehr selbstsicher, leidet der «moderne» Frank an Schüchternheit und Migräneattacken. Überraschenderweise hat sich auch der Kamerablickwinkel vollkommen geändert und nimmt konsequent den Blickwinkel von Frank ein. Diese intime Perspektive gibt dem Film das gewisse Etwas. Zusätzlich interessant wäre gewesen, wenn die Macher Franks Gedankenwelt mehr Platz gewährt hätten, denn obwohl er ab und zu laut mit sich selber spricht, bleiben seine Beweggründe halbgar und die narrative Erklärung, warum er tötet, ist im Grunde langweilig.

 

Bild 1: Die hübsche Anna ist von Frank und seinen Puppen begeistert, aber sie ahnt nicht, dass sich hinter dem netten Äusseren Abgründe auftun (Bild 2). (Mit Maus über Bild fahren)

 

Wurde der Film aus den 80er-Jahren noch von der Zensurbehörde beschlagnahmt, kommt das Remake gerade so mit «Keine Jugendfreigabe» ungeschoren davon. Doch der Film ist absolut nichts für schwache Nerven. Gekonnt werden die brutalen Morde in Szene gesetzt und es spritzt nicht übertrieben viel Blut, was die Szenerie nur noch echter und überzeugender wirken lässt.

 

Fazit: «Maniac» überzeugt vor allem durch Eljiah Wood und seine Darstellung des Frank Zito. Für Liebhaber des Horror-Genres lohnt sich auf jeden Fall ein Blick. Für einen Horrorabend bietet «Maniac» die nötige beunruhigende Atmosphäre.

 

  • Maniac (USA, Frankreich 2012)
  • Regie: Franck Khalfoun
  • Drehbuch: Alexandre Aja
  • Besetzung: Elijah Wood, Nora Arnezeder, America Olivio, Morgane Slemp
  • Laufzeit: 88 Minuten
  • DVD-Start: 07.05.2013
Flavio Gallo / Mi, 05. Jun 2013