Trivia zu «Zoomania»

Hintergrund: Fakten zu Zoomania
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© Disney Film

Das Häschen Judy Hopps will Polizistin werden und kommt auf die Welt, sie trifft in der grossen Stadt Zoomania nämlich auf den Fuchs Nick. Der haut sie gleich mal über die langen Ohren und wird später dafür büssen. Gemeinsam müssen sie einen Fall aufklären. Der neue Animationsfilm der Disney Studios wagt einen Spagat. Einerseits will er ein Buddy-Movie sein, wie wir sie aus den 80ern und 90ern kennen. Andererseits sind klar Zeichen des Film Noir zu erkennen, konkreter: «Chinatown» mit Jack Nicholson. Und siehe da, der Spagat gelingt. Wer die Filmgeschichte kennt, wird quicken vor Vergnügen ab der vielen Anspielungen und wer einfach gerne Filme schaut, bekommt einen intelligenden und rasanten Trickfilm. Hier gibt es unserer Kritik. «Zoomania».

 

Jetzt ist «Zoomania» ab sofort im Handel erhältlich und bei einem Film, der so viel Tiefe hat, findet sich haufenweise Hintergrundinformation. Also haben wir ein paar hoffentlich interessante Fakten zusammengetrafen:

 

Trivia zu «Zoomania»: 

 

 

Für Filmfans ist «Zoomania« eine Wundertüte voller Zitate auf Klassiker der Filmgeschichte. Der bereits erwähnte «Chinatown» ist nur einer davon. Als Beispiel soll eine frühe Szene im Film genannt werden. Das Schlitzohr Nick und sein Kumpel wollen sich ein Jumbo-Eis ertricksen. Doch im Laden des verkaufenden Elefanten steht, dass man sich ausnehme, nicht jeden zu bedienen. Also stellt sich Judy hinter den Fuchs, damit er bedient wird. Die Szene ist deutlich an eine ähnliche im Epos «Giganten» angelehnt, in der Rock Hudson in einem Restaurant sich für Mexikaner stark macht, die man nicht bedienen will. Auch in «Giganten» gibt es das Schild, das darauf hinweist, dass man nicht jeden bedienen will. (Quelle: imdb.com)

 

Mit über 350 Mitarbeitern wurde circa sechs Jahre lang gearbeitet. Das ging von ersten Ideen-Besprechungen bis zur Premiere des fertigen Films. 

Auf die Filmzitate angesprochen, betont Regisseur Byron Howard, wie wichtig diese Details für sie gewesen sei. Man lege in erster Linie viel Wert auf Filme, die auch für Kinder geeignet seien. Aber gerade die Verweise auf «Breaking Bad» oder «Der Pate» seien so amüsant, weil bei Screenings an jenen Stellen Menschen um 30 herum herzlich lachen und Kinder sich nur denken würden «Oh, eine Spitzmaus». Partnerregisseur Rich Moore verweist im Interview mit Quotenmeter.de auf die Nudistenszene. Man werde oft darauf angesprochen, wie man das an der Zensur vorbeigebracht habe. «Interessanterweise gibt es bei Disney keine Zensurhürde, die wir hätten nehmen müssen.» Damit spricht er einen wichtigen Punkt an. Jene Szene funktioniert nur, weil alle anderen Tier im Film Kleider tragen und so eigentlich die Nudisten «normal» sind. Solche Details sind den Machern wichtig.(Quelle: Quotenmeter.de) 

 

«Zoomania» ist aktuell Platz 25 in der Liste der erfolgreichsten Filme alle Zeiten. (Stand: 28. Juni 2016)

 

 

Wer genau hinsieht, erkennt diverse liebevolle Verweise auf andere Disneyfilme. Etwa am Stand von Duke Weaselton, wo dieser Raubkopien verkauft. Da sind Namen wie «Pig Hero 6» oder «Floatzen» zu finden. In einer weiteren Szene ist ein versteckter Micky zu sehen und wer sich für Musik interessiert, wird auf dem MP3-Player von Judy Acts wie The Beagles oder Fur Fighters erkennen. «Zoomania» ist eine verspielte Hommage an die Kultur der Vergangenheit und auch en bisschen an jene der Zukunft. So findet sich im Repertoire des Duke (Verneigung vor John Wayne?) sogar eine Kopie von «Giraffic», was auf den Film «Gigantic» hinweist, der für 2018 tatsächlich geplant ist. 

 

 

Der Trickbetrüger und Lebenskünstler Nick Wilde ist von den Zeichnern stark an Robin Hood aus dem Disney-Zeichentrickklassiker angelehnt worden. Dort war der Titelheld auch ein Fuchs und ebenfalls ein Schlitzohr. (Div. Quellen)

 

 

Es wurde offenbar medial fleissig spekuliert, ob der Namen Judy Hopps, den die Heldin trägt, bewusst Ähnlichkeiten zu Judy Hoffs, eine der Hauptdarstellerinnen der 80er-Kultserie «21 Jump Street», habe. Passen würde es zum Film. Regisseur Byron Howard (er hat den Film gemeinsam mit Rich Moore inszeniert) meint dazu aber, dass es ein urkomischer Zufall sei. (Quelle: imdb.com)

 

 

Neben «Frozen - Die Eiskönigin» ist «Zoomania» der zweite Film der Disney Animation Studios, der an den Kinokassen über eine Milliarde Dollar einspielen konnte. (Quelle: insidekino.de/Imdb.com)

 

 

Für Bonnie Hunt, die der Mutter von Judy Hopps ihre Stimme leiht, ist es der erste Disney Animationsfilm bei dem sie synchronisiert, der nicht gemeinsam mit Pixar produziert worden ist. Weitere Filme mit ihrer Stimme sind zum Beispiel «Cars», «Die Monster AG» oder «Toy Story 3». (Quelle: Imdb.com)

 

 

Wie Byron Howard der Wiener Zeitung verriet, ist jedes Detail im Film gewollt und er betont, dass sich jeder, der mit dem Film zu tun hatte, verewigt habe. Ein Figurendesigner hat seinen Geburtstag, den 14. September, im Film eingearbeitet. Dabei war bei allem Spass im Vordergrund, dass die Stadt Zoomania wie eine weitere Figur im Film wirken sollte. Das ist definitiv gelungen. Die Grossstadt pulsiert vor Leben. (Quelle: Wienerzeitung.at) 

 

 

In einem interessanten Gespräch mit kritiken.de verrät Clark Spencer, der als Produzent am Film beteiligt war, dass extra eine neue Technik namens «Keep Alive» entwickelt worden sei. Sie sei gedacht, um Wind sowie den Effekt, den er auf Dinge habe, zu zeigen. «Wir benötigten 16 Monate, um den Wind zu erschaffen, der durch die Blätter eines Baumes zieht, und neun bis zwölf Monate für den, der auf Fell trifft. Es ist dieselbe Technologie, aber doch sehr unterschiedlich. Bei der einen geht der Wind durch etwas hindurch, bei der anderen trifft er auf ein Objekt und muss darüber hinweggehen. Das lässt die Welt sehr viel realer und lebendiger erscheinen und war nur mit einer Technologie möglich, da man nicht von Menschenhand jedes einzelne Bild derart manipulieren kann», erklärte er den Kollegen des deutschen Magazins. Was Spencer meint, ist so homogen in den Film eingebettet, dass man es kaum bemerkt.  (Quelle: kritiken.de) 

Auf der Blu-Ray sind neben dem Film interessante Einblicke in die Entstehungsgeschichte zu finden sowie ein paar amüsante nicht verwendete Szenen. Zum Teil sind diese noch in der Storyboard-Phase, also noch nicht animiert. So bekommt man einen kleinen Eindruck, welche Ideen verworfen wurden und kann selbst beurteilen, ob sie im fertigen Film gepasst hätten.  

 

 

  • Zoomania (USA 2016)
  • Regie: Byron Howard, Rich Moore
  • Englische Stimmen von: Ginnifer Goodwin (Judy), Jason Bateman (Nick) Idris Elba (Polizeichef), Bonnie Hunt (Judy Mutter), J.K. Simmons (Bürgermeister)
  • Deutsche Stimmen von: Josefine Preuss (Judy), Florian Halm (Nick), Oliver Strietzel (Polizeichef), Antje von der Ahe (Judys Mutter), Alexander Duda (Bürgermeister)
  • Laufzeit: ca. 108 Minuten
  • Verkaufstart: ab sofort im Handel erhältlich

 

 

Patrick Holenstein / Di, 28. Jun 2016