Chicago – Wo Mord auf Ruhm trifft

Musical-Kritik: Chicago in Zürich
Bildquelle: 
© Catherine Ashmore

Noch bis am 20. November reist man im Theater 11 in Zürich zurück in die 20er Jahre. Direkt nach Chicago, wo gefährliche Frauen mörderische Spiele treiben, Intrigen ausgeklügelt werden und der Weg zum Ruhm mit viel Blut an den Hän-den verbunden ist. Das Musical «Chicago» wird dieses Jahr zum ersten Mal in Zürich aufgeführt. 

 

Die Show wird zurecht als eines der erfolgreichsten und heissesten Broadway-Musicals bezeichnet. Mittlerweile wird «Chicago» seit 20 Jahren ohne Unter-brechung in New York aufgeführt. Auch das Schweizer Publikum lässt sich in die geheimnisvolle und trügerische Welt entführen. Eine Live-Band präsentiert Jazz vom Feinsten, während die Geschichte von Roxie Hart auf der Bühne ih-ren Lauf nimmt. Nachdem sie ihren Liebhaber umgebracht hat, lernt sie im Ge-fängnis weitere Killerfrauen kennen. Mit der Hilfe von Staranwalt Billy Flynn plä-diert sie auf Notwehr und wird nebenbei als «Jazz-Mörderin» zum Medienstar. Nun beginnt ein Verwirrspiel aus Tricks, Lügen und Eifersucht, welches vielfäl-tig, durchdacht und spannend ist. 

 

Das Musical wird in Zürich in englischer Originalsprache aufgeführt. Zwischen-durch besteht die Gefahr, dass Besucher mit wenigen Englischkenntnissen den Faden verlieren könnten. Ansonsten ist die Show sehr gut gemacht. Und das obwohl sie einfach gehalten ist, ohne wechselndes Bühnenbild und auch ohne grossen Outfitwechsel auskommt. Trotzdem reisst die Show die Besucher von der ersten Minute an mit. «Chicago» ist der Beweis dafür, dass es für eine gute Show keine pompösen Bühnenbilder benötigt. Besonders schön ist, dass die Band mal nicht im Orchestergraben, sondern direkt auf der Bühne platziert ist.

 

Eine grosse Portion Jazz, sehr gute Tänzer und perfekte Sänger - so zeigt sich «Chicago».

 

Chicago läuft noch bis zum 20. November in Zürich. Wer dabei sein will, findet hier: Tickets

 

Rebecca Hügi / Do, 10. Nov 2016