Eine Fee verzaubert Winterthur

Konzertkritik: Florence and the Machine
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Facebook / Florence and the Machine

Nach gelungenem Aufwärmen mit der britischen Band «Spector» wartet das Publikum gespannt auf den Hauptact «Florence and the Machine». In der Eishalle Winterthur ist es ungewöhnlich warm an diesem Mittwochabend. Das Konzert ist schon seit längerem ausverkauft. Dementsprechend ist es im Zuschauerraum vor der Bühne ziemlich eng und die Sitzplätze auf der Tribüne sind fast alle besetzt. Kurz nach neun Uhr beginnen die Wartenden langsam unruhig zu werden. Doch dann geht endlich das Licht aus und die Musiker betreten die Bühne.

 

Florence erscheint barfuss und in ein schwarzgraues Gewand gehüllt. Schon als sie die erste Strophe von «Only If For A Night» anstimmt, bekommen die Zuschauer eine Gänsehaut. Florence gewaltige Stimme vermag die Zuhörer live noch mehr zu fesseln als sie es ohnehin schon auf ihren beiden Alben «Lungs» und «Ceremonials» tut.

 

Durch die fast magische Ausstrahlung der Sängerin entsteht eine mystische Atmosphäre in der Eishalle, der sich kaum ein Anwesender entziehen kann. Alltagsstress und Sorgen scheinen vergessen oder draussen vor dem Eingang abgelegt worden zu sein. Die Zuhörer tauchen bereitwillig in die Traumwelt ein, die Florence für sie mit ihrer Musik auf der Bühne erschafft.

 

Die rothaarige Britin versteht es, diese Stimmung während des über eineinhalb Stunden langen Auftritts aufrechtzuerhalten. Die Kombination aus ihrer sanften Persönlichkeit und ihrer kraftvollen Stimme verzaubert die Menge mehr und mehr. Dazu tanzt Florence fast feenhaft über die Bühne. Harve, Klavier, Schlagzeug und Trommeln unterstützen und begleiten sie dabei. Zu «Rabbit Heart» fordert sie ihre Zuhörer auf, sich ihren Nachbaren auf die Schultern zu setzen – passend zum Satz «Raise It Up» im Songtext. Spätestens jetzt springen auch die Leute auf den Tribünen von ihren Sitzen auf und tanzen und jubeln mit.

 

Am Ende des Abends verabschieden sich Florence und «ihre Maschinen» vom Publikum mit einem ihrer ältesten Hits: «The Dog Days Are Over». Teilweise fast ein wenig euphorisch tanzen die Zuschauer dazu um die Wette. Obwohl das Konzert so gut wie vorbei ist, sieht man nur friedliche und entspannte Gesichter. Niemand scheint traurig zu sein. Florence hinterlässt durch ihr einzigartiges Konzert zufriedene und ausgeglichene Fans.  

Laura Zeller / Fr, 23. Nov 2012