Ein vielversprechendes Comeback

Konzertkritik: Shakra im Kofmehl
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«Ich sehe viele bekannte Gesichter von früher und neue Fans, die dazugekommen sind, als ich weg war. Das finde ich super. Es ist so schön, wieder mit meinen Jungs auf der Bühne zu stehen!»

 

Mit dieser Freude war Mark Fox nicht allein. Über sechs Jahre mussten seine Fans darauf warten, ihn wieder gemeinsam mit Shakra auf einer Bühne zu sehen. Und tatsächlich scheinen sich die einst zerstrittenen Emmentaler wieder gefunden zu haben. Auf der Kofmehler Bühne war die Harmonie jedenfalls regelrecht spür- und natürlich hörbar. Und das alles ohne Schnickschnack und unnötige Showeinlagen.

 

«Hello» eröffnet 

 

Fast alle Generationen waren vertreten im gerammelt vollen Saal. Bei den vielen Konzerten, die die erfolgreiche Schweizer Hardrockband anlässlich ihrer Reunion mit Mark Fox gibt, ist es bemerkenswert, wie viele Zuschauer jede Show anlockt.

 

Im Januar ist bereits das Album «High Noon» erschienen, aus welchem die Singles «Hello» und aktuell «Life’s What You Need» gekoppelt worden sind, und die in der Konzert-Setlist natürlich nicht fehlen durften. Mit «Hello» wurde passenderweise auch gleich eingestiegen.

 

Mit acht Songs wurde dem neusten Werk die grösste Beachtung zuteil. Sonst aber war jedes Studio-Album, abgesehen vom Erstling «Shakra» von 1998, mit mindestens einem Song vertreten - also auch Songs des Vorgängers John Prakesh und Gründungsmitgliedes Pete Wiedmer. Und besonders die alten Fox-Fans konnten sich über Kracher wie «Chains of Temptation» oder «Ashes to Ashes» freuen, während die Ballade «Love Will Find a Way» für einen andächtigen Moment sorgte.

 

Thom Blunier, Thomas Muster, Dominik Pfister, Roger Tanner und Mark Fox lieferten eine Show ab, als wären sie niemals getrennt gewesen. Die Freude am Spielen war deutlich sichtbar und wurde vom Publikum reflektiert. Und auch über die Soundqualität gab es nichts zu meckern.

 

 

Es bleibt für Band und Publikum zu hoffen, dass die alten Streitigkeiten endgültig der Vergangenheit angehören und Mark Fox zurückgekommen ist, um zu bleiben. Denn wenn dieser Donnerstag-Abend etwas gezeigt hat, dann dass Chris von Rohr mit «Es ist wieder zusammen, was zusammen gehört» eindeutig recht hat.

 

Bei aller Freude über die wiedervereinigten Schweizer, darf ein Lob für die Vorband The New Roses nicht fehlen. Die deutsche Rock-Band mit der herausragenden heiseren Stimme am Lead-Mikrophon verstand es gekonnt, das Publikum aufzuheizen. Die jungen Musiker sorgten zudem für eine gute Portion Blues im Kofmehl.

 

Shakra und Mark Fox - ein vielversprechendes Comeback. Das hat sich nicht nur auf dem Album «High Noon», sondern mittlerweile auch live gezeigt.

Seraina Schöpfer / Mo, 04. Apr 2016