Die Fantasiewelt von Youth Lagoon im Mascotte

Konzertkritik: Youth Lagoon im Mascotte
Bildquelle: 
Fat Possum Records

Nach anhaltendem und immer mehr forderndem Applaus begab sich die Band nochmals auf die Bühne, für die Zugabe und ganz zur Freude der Fans. Das Konzert endete mit Austin Powers, alleine am Klavier, in bläulich-violettes Licht getaucht, das seinen mit Gold bestückten Blazer zum Schimmern brachte, und mit den sanften Klängen von «17», seinem beliebtesten Song, ein träumerisches Meisterwerk, dessen Lyrics einem auch noch nach dem Konzert lange in den Ohren nachhallten: «And my mother said to me, don’t stop imagining ‘cause the day that you do is the day that you die». Und ganz im Sinne des Textes, schaffte es Youth Lagoon mit dem Publikum im Mascotte für kurze Zeit in eine Fantasiewelt einzutauchen. 

 

Ihr Musikstil tendiert in die Richtung von Americana und Experimental, enthält durchaus auch Elemente von Dream Pop und Rock. Youth Lagoons Debüt «Year of Hibernation» scheint immer noch einen besonderen Platz im Herzen des Publikums zu belegen, die Songs «17» und «Cannons» waren ganz klar Highlights des Konzerts im Mascotte. Wie die Alben vermögen, baute Youth Lagoon auch bei der Live Performance eine hypnotisch-träumerische Atmosphäre auf und Leadsänger Austin Powers überzeugte mit einer sanften, eindrücklichen und charaktervollen Stimme, die auf den Alben oftmals etwas hinter einem Vorhang von Soundeffekten verschwindet. Anfang Februar liess Austin Powers ausserdem das Ende seines Projekts Youth Lagoon vernehmen. Es sei aber noch lange nicht das Ende seiner Kreativität. Deshalb darf man gespannt sein auf alles, was er noch von sich hören lassen wird. Es könnte sein, dass der Gig, die letzte Chance war, Youth Lagoon in Zürich live zu sehen. 

 

Das war ein sehr gelungener Auftritt, der ein mehr als zufriedenes Publikum hinterliess.

 

 

 

Manuela Troxler / Fr, 19. Feb 2016