Kinojahr 2016: Comics, ein Reboot und ein freundlicher Riese

Vorschau auf das Kino-Jahr 2016
Bildquelle: 
© Ascot Elite / Universal / Warner Bros

Seit das Marvel Cinematic Universe im Kino für beste Zahlen sorgt und auch die Qualität der Streifen erfreutlicherweise stimmt, gibt es kaum ein Kinojahr ohne Comic-Verfilmungen. Aus Sicht von Marvel geht 2016 in «Captain America: Civil War» (Start: 5. Mai) das Universum in eine neue Epoche und Benedict Cumberbatch wird zu «Dr. Strange» (Start: voraussichtlich im Herbst). Ausserdem gibt es in diesem Jahr ein Wiedersehen mit den X-Men (Start: 19. Mai), Batman wird gegen Superman kämpfen und im gleichen Film noch Wonder Woman auf die Leinwand bringen (Start: 24. März), die dann in naher Zukunft ihren eigenen Blockbuster bekommt. Daneben gibt es jedoch sehr viele andere Filme. Wir haben einen Blick in die bis jetzt bekannten Startlisten geworfen. Entdeckt haben wir dabei:

 

Suicide Squad (Start: 18. August)

 

Es war nach dem Erfolg von Marvel ja klar, dass auch andere Comic-Verlage ihre Stoffe auf die Leinwand bringen würden. Prominent sind dabei sicher Superman und Batman aus dem DC-Verlag. Und dieser DC-Verlag machte auf der Comic Con mit ersten Müsterchen von «Suicide Squad» sehr neugierig. Wieso? Aktuell weiss man gar nicht viel über die Handlung. Nur so viel: eine Gruppe Krimineller soll Selbstmordkommandos durchführen, um ihre Haftstrafen zu reduzieren. Interessant ist dabei der Cast. Der besteht aus Margot Robbie («Wolf of Wall Street»), Jared Leto als Joker (Oscar für «Dallas Buyers Club»), Will Smith, Ben Affleck, Scott Eastwood, Viola Davis oder Cara Delevingne. So eine Truppe muss natürlich geschickt dirigiert werden. Das übernimmt Regisseur David Ayer, der mit «End of Watch» bewiesen hat, dass er für interessantes Kino gut ist.

Bäcky meint: Das wird im Minimum ein riesiger Spass. 

 

Erste Einblicke zu «Suicide Squad» gab es auf der Comic Con

Verleiher: © Warner Bros. Ent. All Rights Reserved.

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Warcraft: The Beginning (Start: 26. Mai)

 

Kein Jahr ohne Fantasy, so scheint es. Neben der erneuten Exkursion in die Welt von Harry Potter («Fantastic Beasts And Where To Find Them») gegen Ende des Jahres, ist der Fokus vor allem auf «Warcraft: The Beginning» gelegt. Jetzt kann man sich fragen, ob der Filmindustrie so langsam die Ideen ausgehen, dass sogar Games verfilmt werden. Auch, weil das in der Vergangenheit nicht immer so gut geklappt hat («Need Of Speed»). Auf die andere Seite sind gut konzipierte Spiele durchaus Lieferant für Filmstoffe, bestehen sie doch gerade im Fall von World of Warcraft aus zum Teil sehr detailverliebten Welten. Jedenfalls sieht der erste Trailer zu «Warcraft: The Beginning») ziemlich gut aus. Im Film wird das Königreich Azeroth von Orks überrannt. Im Endeffekt liegt es also an zwei Helden, die Geschicke ihres Volkes zu steuern und das Land zu retten. Neben Dominic Cooper, bekannt als Howard Stark aus verschiedenen Filmen und Serien im Marvel Cinematic Universe, ist mit Ben Forster ein Newcomer an Bord, der in «The Program» leidenschaftlich Ex-Radprofi Lance Armstrong verkörpert hat.

 

Update: 15. Februar: Inzwischen ist als Regisseur Duncan Jones («Moon», «Source Code») bestätigt. Der wollte zuerst einmal das Drehbuch umschreiben lassen, es war ihm zu oberflächlich. Duncan Jones ist halt wie sein Vater und macht keine halben Sachen, denn immerhin ist er der Sohn von David Bowie. 

 

Bäcky meint: «Warcraft» soll wohl die Lücke, die «The Hobbit» hinterlassen hat, füllen. Optisch scheint das nicht die dümmste Idee zu sein. Mit Jones gelingt das. 

 

Trailer zu «Warcraft»

Verleiher: © Universal Pictures International Switzerland. All Rights Reserved.

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Ghostbusters (Start: 28. Juli)

 

Es ist sicher der Reboot des Jahres. Ob man jetzt gut findet, dass ein Kult-Film-Double aus der Mottenkiste geholt wird oder nicht, bisher war, wo «Ghostbusters» drauf stand, immer nicht ganz ernst gemeinter Spass drin. Über den Plot ist aktuell noch nichts bekannt. Aber es werden nicht die bekannten Geisterjäger um Dan Aykroyd und Bill Murray an vordester Front sein. Es sieht laut ersten Bildern vom Set mehr so aus, als ob ein neues Quartett, angeführt von Kristen Wiig und Melissa McCarthy, die Protonen-Kanonen bedienen wird. Regisseur Paul Feig hat bereits mit sarkastischen bis ironischen Serien wie «Nurse Jackie» oder «The Office» bewiesen, dass er für gute und intelligende Comedy der richtige Mann ist.

Bäcky meint: «Ghostbusters» ist eine riesige Wundertüte. Das könnte ein Totalflop werden. Aber das Team spricht dagegen. Nur schon, weil die Original-Busters wenigstens für Gastauftritte dabei sind. Natürlich abgesehen von Harold Ramis, der 2014 verstorben ist. 

 

Trailer zu «Ghostbusters»

 

Verleiher: Disney Films

 

 

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Rogue One: A Star Wars Story (Start: 15. Dezember)

 

«Star Wars: Das Erwachen der Macht» ist gerade hart auf Kurs, um den Umsatzrekord von «Avatar» zu brechen, wird es aber wohl nicht schaffen. Unabhängig davon dauert es leider viel zu lange, bis wir erfahren, wie es mit Rey und Co. weitergeht. Zuvor bringt Disney einen weiteren Film aus dem «Star Wars»-Universum auf die Leinwand. Der soll aber komplett unabhängig von den Hauptepisoden funktionieren. Erzählt wird die Geschichte einer Gruppe, die die Pläne für den Todesstern stehlen möchte. Spielen wird der Film zwischen den Ereignissen von «Episode III: Die Rache der Sith» und «A New Hope». Auch wenn noch nicht viel bekannt ist, die Hauptdarsteller können sich sehen lassen. Felicity Jones (Oscar-Nominierung für «The Theory of Everything»), Forest Whitaker (Oscar für «The Last King of Scotland» und Bond-Bösewicht Mads Mikkelsen stehen auf der Lohnliste. Zudem gibt es Gerüchte, dass ein Auftritt von Darth Vader möglich wäre. 

Bäcky meint: Kann etwas konstruiert sein, aber was soll’s: es ist «Star Wars». 

 

Trailer: Noch nicht vorhanden

Verleiher: Disney Films / Lucasfilm

 

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Julieta (Start: 12. Mai)

 

Vom Verleih Pathé ist zu erfahren: «Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar kehrt zurück auf melodramatisches Terrain und erzählt die Geschichte von Julieta in einer dreissigjährigen Zeitspanne von 1985 bis heute. Für Julieta scheint alles in der Vergangenheit besser gewesen zu sein, wohingegen sie in der Gegenwart kurz vor dem Nervenzusammenbruch steht…» Aber Pedro Almodóvar muss man immer auf der Liste haben. Der Independant-Regisseur hat in der Vergangenheit mehrfach gezeigt, dass er viel Gespür für gute Geschichten hat. Man denke nur an «Volver» oder «La Mala Educatión».

Bäcky meint: Auch wenn zur Geschichte noch nicht viel bekannt ist, einen Film von Pedro schaue ich mir an. 

 

Trailer noch nicht vorhanden

Verleiher: Pathé Films

 

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 Pride and Prejudice and Zombies (Start: 21. April)

 

Es stellt sich ja immer die Frage, ob man klassische Stoffe bitterböse durch den Fleischwolf jagen darf? Eine abschliessende Antwort wird es nie geben. Wenn aber eine Literaturvorlage, wie «Pride and Prejudice» mit einer Prise Zombies einer neuen Generation näher gebracht wird, wäre das doch ok. Anyway. Hauptsache, es macht Spass. Die Geschichte ist natürlich nicht sooo nahe am Original. Die Heldin, Elizabeth Bennet (Lily James, «Cinderella») beherrscht Matrial Arts im Schlaf und das muss sich auch, denn England wird von einer Horde Zombies überrannt. Natürlich ist da der charmante Mr. Darcy (Sam Riley, «Control») und die Zuneigung zwischen Liz und Darcy. Als wäre die Liebe zwischen sozialen Klassenunterschieden nicht schon schwierig genug, müssen die beiden auf blutigen Schlachtfeldern mit Zombie und um ihre Liebe kämpfen. Der Cast ist eher unbekannt. Lena Headey ist zwar als Cersei Lannister aus «Game of Thrones» ein Begriff und Matt Smith war einst «Doctor Who», aber offensichtlich setzt man auf unverbrauchte Gesichter. Das könnte dem Film gut tun. 

Bäcky meint: Jane Austen meets The Walking Dead? Ich bin dabei. 

 

Trailer zu «Pride and Prejudice and Zombies»

Verleiher: Ascot Elite

 

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BFG - The Big Friendly Giant (Start: 21. Juli)

 

Steven Spielberg macht wieder ein Märchen. Das Waisenkind Sophie erwacht eines Tages und beobachtet auf der Strasse eine riesige Gestalt, die mit einer Trompete in die Zimmer der Menschen bläst. Der Riese bemerkt das Mädchen und entführt sie ins Riesenland. Schnell merkt Sophie, dass der Riese gutmütig ist und den Menschen mit seiner Trompete gute Träume schenkt. Leider ist er aber der letzte gute Riese und es gibt noch viel grösser Riesen, die Nachts Menschen aus ihren Betten zerren und sie fressen. Sophie und der freundliche Riese beschliessen die Königin von England um Hilfe zu bitten. Der Film basiert auf einem Kinderbuch von Roald Dahl, das 1982 erschienen ist. Spielberg findet zu seinen Wurzeln zurück und zeigt die Welt, durch Kinderaugen. Das könnte für grosse Kinomagie sorgen. Im Cast finden sich aber wenig bekannte Namen. Einzig Rebecca Hall hat einen gewissen Bekanntheitsgrad. 

Bäcky meint: Riesen und böse Mächte. Dazu die Queen und Spielberg. Spielberg kann Märchen, eine sichere Nummer. 

 

Der Trailer zu «BFG»

 

Verleih: Ascot Elite 

 

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Natürlich ist es wie in jedem Jahr so, dass in der Endabrechnung Filme auftauchen werden, mit denen jetzt noch niemand rechnet. Es wird Überraschungen geben, Filme, die viel Freude bereiten, und es wird grosse Favoriten geben, die kläglich scheitern. Das alles macht Kino aus, dafür werden Filme produziert. Auch wenn oft geschäftliche Aspekte mitspielen, was im Kino funktioniert, bestimmt das Publikum. Das ist gut so. Top oder Flop, es ist jetzt noch nicht absehbar, in den meisten Fällen ist die Gewissheit darüber erst da, wenn im Saal die Credits laufen, denn Kino ist und bleibt eine Frage des Geschmacks. 

 

  • Alle Startdaten ohne Gewähr! 

 

Titelbild-Copyrights: «Room» oben links © Im Verleih von Ascot Elite / «Hail! Ceasar« oben rechts © Universal Pictures International Switzerland. All Rights Reserved. / «Suicide Squad» unten rechts © Warner Bros. Ent. All Rights Reserved.

 

 

 

 

 

Patrick Holenstein / Fr, 08. Jan 2016