Das grüne Ich

Berlin: Das Öko-Filmfestival GreenMe
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Inmitten des verspiegelten, Hochhaus-gesäumten Potsdamer Platzes schlägt für ein paar Tage pro Jahr ein grünes Herz - und bietet für jeden Geschmack etwas: Technikbegeisterte kommen in den Genuss von «The Revenge of the Electric Car», Tierfreunde erfreuen sich an der langen Nacht der Wölfe und erfahren unter anderem mehr über die radioaktiven Wolfsrudel, die sich rund um Tschernobyl angesiedelt haben, und die ganz Kleinen gucken sich den «Lorax» an. Hinzu kommen ausserdem grössere Filmproduktionen wie «Promised Land», in dem Matt Damon zwischen lukrativen Erdölgeschäften und ahnungslosen Kleinstadtbürgern hin- und her gerissen ist oder die wunderbar berührende Filmperle «Beasts of the Southern Wild», in dem sich ein mutiges Mädchen Überflutungen und Verlusten stellt.

 

Ein Filmfestival, das den Schwerpunkt auf sozio-ökologische Themen setzt und das Bewusstsein des Berliner Durchschnittsbürgers für Natur und Umwelt erweitern will: Neben verschiedensten Filmen werden zusätzlich Panel-Diskussionen mit Aktivisten und Experten veranstaltet sowie eigene Handlungsmöglichkeiten im Alltag aufgezeigt. In den letzten Jahren sind in diesem Rahmen bereits Vertreter von bekannten NGOs wie Oxfam oder Greenpeace sowie die Aktivistengruppe der «Yes-Men» zu Gast gewesen. Und das grüne Filmfestival gedeiht auch dieses Jahr erfolgreich weiter: Als Eröffnungsfilm wurde Werner Bootes («Plastic Planet») zweiter Dokumentarfilm «Population Boom“ gezeigt: Ein anschaulicher, zuweilen mit der subtilen Komik des österreichischen Protagonisten - Boote selbst - unterlegter Streifen über Mythen und Irrtümer der befürchteten Überbevölkerung auf unserem Planeten. Im Anschluss beantwortet der Filmemacher geduldig Fragen, bis er vom plötzlich eingespielten Universal-Logo des nächsten Filmes übertönt wird. Während Matt Damon in einer ersten Grossaufnahme über die Leinwand flimmert, wird klar: Die Welt gehört leider immer noch den grossen Mächtigen - auch wenn man das während des GreenMe-Festivals, angeregt zu neuen, den ökologischen Fussabdruck verkleinernden Taten, leicht vergessen kann.

 

Informationen zum Festival liefert die Webseite des GreenMe

Tamara Schuler / Di, 04. Feb 2014