Minimalismus für Anspruchsvolle

Konzertkritik: Beak @ Dachstock Bern
Bildquelle: 
Promobild Beak

Die Namen Beak> und Get the Blessing werden wohl bei vielen Leuten fragende Gesichter hervorrufen. Wenn man sich anschaut, in welchen Bands die Musiker sonst tätig sind ist man dann doch etwas verblüfft. Massive Attack, Portishead,  Robert Plant, Radiohead … aber all das ist eigentlich unwichtig. Der Sound muss stimmen. Und der stimmte in Bern.  

 

Get the Blessing

Eine Jazz-Band als Support, kann das gut kommen? Und wie! Das Schlagzeugspiel von Clive Deamer war hypnotisch. Zugegeben, Jazz ist nicht gerade die Lieblingssparte des Autors, aber musikalisches Können muss man dem Quartett zugestehen. Der Jazz wird immer wieder Mal mit klassischen Rock-Riffs ergänzt, was eine unglaubliche Dynamik erzeugt. Ein ungewöhnlicher Support-Act.

 

Beak>

Mit Jazz hatte der Auftritt von Beak> nichts mehr zu tun. Ein unglaubliche lauter und intensiver Bass begleitet das gesamte Konzert, man fühlt sich wie auf einer Goa-Party. Aber Beak> entführten den Zuhörer in ihre Welt, eine Welt der Klänge und Geräusche. Man weiss nicht wo das Schlagzeug anfängt oder der Sythersizer aufhört. Ein bunter Mix aus neueren und älteren Stücken sorgte für soviel Abwechslung wie möglich ist bei einer Band wie Beak>. Mit «This is our last song» begrüsste Geoff Barrow das Publikum - mit «This is our first song» verabschiedete er sich.                                       

An Humor mangelt es nicht. Aber fünf Stunden «Beak>-Sound» wären nicht gesund. 

 

Matthias Niederberger / Fr, 23. Dez 2016