Mit 9 Grammy Awards, 23 Grammy Nominationen, einer Golden Globe Nomination (2012) und 5 American Music Awards gehört Mary J. Blige definitiv zu den globalen Superstars. Dies zeigte sie auch bei ihrem Auftritt am Live at Sunset in Zürich. Mary begeisterte nicht nur mit ihrer unverkennbaren Stimme, sondern verstand es auch die verschiedenen Musikrichtungen Rap, Gospel und Pop miteinander zu vereinen. Ebenfalls auf der Bühne standen die sieben Musiker von Naturally 7, welche den Zuschauern ordentlich einheizten.

Wie sagt man so schön? Es gibt für alles ein «erstes Mal». So war ich dieses Jahr zum ersten Mal am Live at Sunset und dementsprechend gespannt auf das Konzert und vor allem auf das Festivalgelände. Als ich um 18.00 Uhr auf dem Festivalgelände ankam, waren noch fast keine Menschen dort. Dies lag wohl daran, dass das Wetter nicht wirklich mitspielte. Eine Stunde vor Konzertbeginn regnete es dann sogar in Strömen und alle Besucher suchten Schutz im Trockenen. Allerdings trotzten einige Fans dem Wetter und blieben vor der Bühne stehen - nur mit einer leichten Pellerine geschützt. Ich nutzte die Ruhe vor dem Sturm und holte mir etwas zu Essen, an einem der gemütlich eingerichteten Essenstände. Das Gelände ist recht grossräumig und bietet viel Platz für einen Apéro oder um etwas zu Essen. 

Orchester ohne Instrumente 

 

Pünktlich zum Konzert von Naturally 7 zeigte sich das Wetter von der guten Seite und der Regen hörte auf. Die charmante 7-köpfige A Cappella-Band aus Amerika begeisterte die Zuschauer vom ersten Ton an und heizte den Zuschauern ordentlich ein. Ihr Repertoire umfasste Lieder wie «Break This Walls», Stings «Englishman in New York», «One Live, One Soul» oder Coldplays «Fix You». Sie schaffen es ohne jegliche Instrumente ein Orchester ertönen zu lassen, so dass man seinen eigenen Ohren und Augen kaum trauen kann.

Danach kam endlich die heisserwartete Sängerin und Songwriterin Mary J. Blige auf die überdachte, halbrunde Bühne. Mit ihrer warmen und charakteristischen, beeindruckenden Stimme zog sie das Publikum sofort in ihren Bann.

Sie begeisterte nicht nur mit ihren Songs, sondern auch durch Anektoden aus ihrem Leben, die sie zwischen den Liedern erzählte und bei denen es darum ging, stark zu sein und dass es für niemanden auf dieser Welt einfach ist und man immer weiter kämpfen sollte, egal wie weit unten man ist.

Neben «I’m Going Down», «Share My World» und «No More Drama» performte sie auch «Set Me Free», das sie ihrem Ex-Mann widmete: «Es gibt einen Platz in der Hölle für dich». Auch nicht fehlen durfte das Lied «Family Affair».

Unter tosendem Applaus und Standing Ovations verliess Mary J. Blige die Bühne. Nach dem genialen Konzert war auch das anfängliche schlechte Wetter wieder vergessen und alle gingen mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause.

Wegem dem schlechten Wetter waren leider nur ungefähr die Hälfte aller Plätze besetzt und viele verliessen die Show früher. Mary J. Blige gehört auf jeden Fall zu den Künstlern, die man mal live gesehen haben sollte, da sie eine astreine Performance ablieferte.