Schönes Gemetzel

Movie-Kritik: Only God Forgives
Bildquelle: 
Frenetic Films

Die Geschichte scheint gut: Julian (Ryan Gosling) lebt seit zehn Jahren in Bangkok im Exil, weil er in seiner Heimat einen Polizisten getötet hat. Nun wird sein Bruder in Bangkok ermordet und die rachesüchtige Mutter der beiden (Kristin Scott Thomas) steht kurz darauf vor Julians Tür - sie verlangt von ihm den Tod seines Bruders zu sühnen.

 
Scott Thomas als unterkühlte Stiefmutter
 
Wäre diese kurze Beschreibung der Handlung allerdings nicht im Presse-Booklet erwähnt, wäre es schon viel schwieriger die Ereignisse logisch zu ordnen.
 
Was man sieht und mit Sicherheit sagen kann, ist, dass Julian des Öfteren in einem kitschigen Raum sitzt und von einer vermeintlichen Prostituierten umgarnt wird. Dass diverse gewalttätige Samurai-Szenen sich abwechseln und das Kristin Scott Thomas die unterkühlteste Mutter seit der bösen Stiefmama in «Schneewittchen» spielt. Irgendwo dazwischen findet die erwähnte Handlung statt und sie ist, wie gesagt, schwer auszumachen.
 
Bild 1: Julian lungert gerne in kitschigen Räumen herum und hat dabei diskrete Frauen (Bild 2) um sich. (Mit Maus über Billd fahren) 
 
Bei dem Gespann Ryan Gosling / Nicolas Winding Refn, das zusammen «Drive» realisiert hat, waren die Erwartungen vielleicht entsprechend hoch. Doch ohne die berühmten Namen wäre «Only God Forgives» ein zweitklassiger Thailand-Krimi.
 
Die Darstellung von Kristin Scott Thomas überzeugt und fesselt, wenn auch ihr Charakter etwas undurchschaubar bleibt. Die Stilistik und das Ambiente ziehen sich ebenfalls konsequent durch den Thriller. Doch ein zweiter «Drive» ist es definitiv nicht.
 
 
  • Only God Forgives (USA 2013)
  • Regie: Nicolas Winding Refn
  • Schauspieler: Ryan Gosling, Kristin Scott Thomas
  • Dauer: 90 Minuten
  • Filmstart: 18. Juli 2013
Kathrin Fink / Di, 16. Jul 2013