Live-Ticker zum Zurich Film Festival 2017
Das Zurich Film Festival wird von Jahr zu Jahr grösser. Für 2017 ist das Kino RiffRaff zum zusätzlichen Festivalkino geworden. Das Herz des Festivals ist aber immer noch rund um das Bellevue. Als prominente Gäste sind Alicia Vikander, Glenn Close, Rob Reiner, Aaron Sorkin, Andrew Garfield oder Jake Gyllenhaal eingeladen. Daneben sind die Filmemacher und viele Schauspieler aus den Wettbewerbsfilmen in Zürich anwesend. Wir schreiben laufend Neuigkeiten und Erlebnisse in diesen Ticker.
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Das Team von «Breathe» (Foto: Jasmin Honegger)
Der Film «Breathe» erzählt die wahre Geschichte von Robin Cavendish, der in den 1950er-Jahren an Polio erkrankte. Obwohl bisher dahin noch nie ein Patient ausserhalb eines Spitals überlebt hatte, entschied Ehefrau Diana für seine Heimkehr. Der Kampf gegen die Krankheit und der sozialen Druck haben die Eheleute noch mehr zusammengeschweisst.
Aus dieser berührenden Geschichte hat Regisseur Andy Serkis (Auf dem Foto ganz links) einen feinfühligen Film gemacht. Sein Hauptdarsteller Andrew Garfield (zweiter von rechts) war eben für «Hacksaw Ridge» für einen Oscar® nominiert und spielt im Film Robin Cavendish. Daneben steht Diana Cavendish mit ihrem Sohn Jonathan.
Bei einer Medienkonferenz standen sie Rede und Antwort. Auf die Frage, ob wahre Liebe alles ermöglichen könne, meinte Andrew Garfield: «Wir haben verlernt, mit Verlust umzugehen», und ergänzte: «Ich habe gelernt, ein mit Freude erfülltes Leben zu leben.» Garfield hat weiter erzählt, dass er als Kind an einer Hirnhautentzündug gelitten habe und die Ärzte seinen Eltern gesagt hätten, dass er Einschränkungen behalten würde.
Für Andy Serkis war es das Regiedebüt. Viele kennen ihn eher als Gollum aus den «Herr der Ringe»- bzw. «The Hobbit»-Filmen.
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Redaktorin Tanja und Bill Pullman, Schauspieler und (Leinwand)Präsident der USA.
Bill Pullman kennen Generationen als Präsident in Roland Emmerichs «Independence Day». Heute war er in Zürich, um seinen neuen Film «The Ballad Of Lefty Brown» in einer Gala zu präsentieren. Da haben wir die Gelegenheit genutzt und mit dem Hollywood-Schauspieler ein Interview geführt. Dabei hat er erzählt, dass sein Vater, der Doktor war, ihn und seinen Bruder für einen High-School-Job auf eine Farm geschickt habe. Das Ziel war, dass die Jungs einen akademischen Werdegang wählen sollten. Da aber heute sowohl Bill als auch sein Bruder eine Farm besitzen, ging der Plan des Vaters wohl schief. Wobei ja Bill als Schauspieler auch nicht zu 100% Farmer geworden ist.
«The Ballad Of Lefty Brown» läuft heute um 18 Uhr oder morgen nochmals um 13 Uhr. Der Film ist ein kleiner Bruch mit dem Western, um diesen etwas moderner wieder erblühen zu lassen. Neben Pullman sind Peter Fonda, Kathy Baker oder Jim Caviezel zu sehen.
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Simon Baker am ZFF (Foto: Tanja Lipak)
Den ganz grossen Durchbruch hat der Australier Simon Baker als The Mentalist in der gleichnamigen Serie geschafft. Jetzt präsentiert er sein Regie-Debüt «Breath» in Zürich. Das Coming-Of-Age-Drama spielt in der Surf-Szene Australiens der 1970er-Jahre. Baker hat nicht nur Regie geführt und das Drehbuch, das auf dem Bestseller von Tom Wilton basiert, aktiv mitgestaltet, sondern spielt auch den Surf-Mentor Sando, der zwei Schützlinge immer mehr herausfordert, bis sie an ihre Grenzen stossen. «Der Film ist sehr sensibel, sehr «sensual» und einfach wunderschön in Szene gesetzt», meint Redaktorin Tanja Lipak und ergänzt: «Wie ein Zitronensorbet.»
Baker hat gegenüber Bäckstage im Interview erklärt, dass er den Film nicht hätte machen können, wäre er nicht so ein passionierter Surfer. Zudem seien sie bei den Dreharbeiten vom Wetter abhängig gewesen und hätten sich den Bedingungen stellen müssen. Das Gespräch folgt so bald, wie möglich.
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Ein kurzer Blick auf das bisherige Programm. Unsere beiden Redaktorinnen haben ihr Favoriten ausgesucht:
Jasmin Honegger empfiehlt klar «Pop Aye». Der Film von Kirsten Tan aus Singapur erzählt die Geschichte eines Architekten, dem sein Leben - und symbolisch dafür ein Prestige-Bau aus seiner Planung - zu verfallen scheint. Per Zufall glaubt er auf der Strasse den Elefanten Pop Aye aus seiner Kindheit zu sehen. Er kauft ihn und macht sich auf den Weg in sein Heimatdorf, weg von Zivilisationsstress und Konkurrenzdruck, aber auch zu den eigenen Wurzeln.
Tanja Lipak findet «Brigsby Bear» grossartig. Dave McCary inszeniert ein warmherziges Märchen. Im Film ist «Brigsby Bear» eine Serie, die vom vermeintlichen Vater der Hauptfigur James nur für ihn produziert wird. James lebt nämlich in einem Bunker, ohne dass er sich dessen bewusst ist. Als er eines Tages aus dem Bunker befreit wird und zu seiner wahren Familie kommt, realisiert er, dass er ab sofort ohne Brigsby Bear leben muss. Also beschliesst er, den Bären auf die Leinwand zu bringen.
Als zweiten Tipp nennt Tanja Lipak «Le Fidèle». Der französisch-belgische Film von Regiseur Michaël R. Roskam ist ein heisser Liebesfilm, aber explosiv wie «Bonnie & Clyde». Zwar ist der Film fiktiv, aber er erzählt mal eine wahre «true romance». Angesiedelt ist der Film im Belgien der 1980er-Jahre.
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Jake Gyllenhaal bei der Pressekonferenz. Foto: Jasmin Honegger.
Jake Gyllenhaal hat das Zurich Film Festival besucht und manches Frauenherz etwas höher schlagen lassen. Im Film «Stronger», den er am Festival persönlich vorstellte, spielt er einen Mann, der seine Ex-Freundin zurückgewinnen möchte und sie deshalb am Ziel des Boston Marathon empfangen möchte. Als besagte Freundin noch während des Laufs eine Explosion hört, ahnt sie nicht, dass ihr Ex-Freund mitten drin war. Als der im Krankenhaus erwacht, hat er beide Beine verloren. Es beginnt ein langer Kampf. Der Film basiert auf der Geschichte von Jeff Baumann, der seine Erlebnisse als Buch aufschrieb.
Bei der Medienkonferenz hat Gyllenhaal über das Abbilden der Realität in Biografien gesprochen. Es sei so, dass sie als Filmemacher nicht immer alles 1:1 abbilden müssten. Das bedeutet, was im Film gezeigt wurde, ist nicht 1:1 passiert, aber im übertragenen Sinne. Die Personen und Gefühle im Biopic müssten stimmen, schliesst Gyllenhaal.
Am Tag nach der Medienkonferenz hat Jake Gyllenhaal uns ein zudem Interview gegeben. Es folgt, sobald wie möglich.
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Marc Forster am Teppich. Foto: Tanja Lipak
Marc Forster besucht für ein paar Tage das ZFF und stellt dabei seinen neuen Film «All I See Is You» vor. Mehr zum Film und zu Marc Forster bringen wir zum Kinostart des Films. Forster war Regisseur, Produzent und hat mit Sean Conway das Drehbuch geschrieben. Die Hauptrolle spielt Blake Lively. Der Film ist am ZFF am 5. Oktober ein zweites Mal zu sehen.
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Glenn Close bei der Master Class. Foto: Tanja Lipak.
Neben der Präsentation ihres neuen Films «The Wife», hat Schauspielerin Glenn Close eine 60-minütige Master Class gehalten. Dabei war «Fatal Attraction», wo Close eine Frau spielt, die Michael Douglas bedroht, ein Thema. Close hat damal das Drehbuch von einer Psychologin prüfen lassen. Wichtig war ihr, ob ein Mensch so reagieren würde. Die Antwort der Psychologin war: Ja.
Weiter hat Close von der ersten Begegnung mit John Malkovich am Set von «Dangerous Liaisons» erzählt. Sie habe sich dabei selbst gefragt, ob sie ihn sexy finden könne. Aber zum Glück habe sie eine gute Fantasie und könne sich jeden Typ sexy denken.
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Roman Polanski (zweiter von rechts) und Emmanuelle Seigner (im blauen Oberteil). Foto: Tanja Lipak.
In diesem Moment läuft am Zürich Film Festival «D’après une histoire vraie» von Roman Polanski. Dafür reiste der Regisseur mit seiner Frau und Hauptdarstellerin Emmanuelle Seigner nach Zürich. Allerdings war Polanski beim Interview nicht so recht nach Freude zumute, da er von der Schiesserei in Las Vegas am gleichen Tag, bei der über 50 Menschen starben, sehr betrübt war. Seigner wurde gefragt, was leichter sei, mit Polanski verheiratet zu sein oder Filme zu drehen. Sie meinte, das Zweite sei einfacher.
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(Foto: Tanja Lipak)
Wow! Moritz Bleibtreu könnte glatt Filmvorlesungen geben. Interessanter und aufschlussreicher Talk mit Steven Gätjen zu Kino-Pricing, Serienmodellen und der Stellung von Comedians im Business. Wär ich von MGM und wir in den 50er, würd ich Moritz grad einen Knebelvertrag verpassen.
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Grosse Dame des Films. Glenn Close am Green Carpet. (Foto: Tanja Lipak)
«The Wife» heisst der neue Film mit Glenn Close. Inszeniert hat ihn Regisseur Björn Runge und neben Close spielt deren Tochter Annie Starke im Film mit. Gemeinsam war das Trio in Zürich, um den Film zu präsentieren. Bjorn Runge hat an der Pressekonferenz verraten, dass er mit der Cutterin des Films verheiratet sei. Allerdings könne er sich nicht vorstellen, mit einer Regisseurin zusammen zu sein. Er befürchtet kreative Differenzen. Annie Starke dagegen freute sich sehr, wie sie später am Green Carpet verriet, mit so einer grossartigen Crew zu arbeiten.
«The Wife» erzählt die Geschichte einer starken Frau (Glenn Close) hinter einem Schriftsteller. Sie hat tapfer alle Seitensprünge und sonstigen Charakterschwächen ertragen. Als er den Nobelpreis erhalten soll, ist sie im Boot. Doch kurz vor der Preisverleihung sitzt sie in der Hotellobby und fasst einen folgenschweren Entschluss.
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Die Crew um Regisseur Özgür Yildirim und Produzent Moritz Bleibtreu. (Foto: © Tanja Lipak)
Der Thriller «Nur Gott kann mich richten», der im kriminellen Untergrund einer deuetschen Grossstadt spielt und die Geschichte von Ricky erzählt. Der war fünf Jahre im Gefängnis, weil er für Bruder Rafael und einen Kumpel den Kopf hingehalten hat. Diese wollen sich jetzt mit einem letzten grossen Coup bedanken. Doch es läuft nicht alles nach Plan.
An der Medienkonferenz war neben Regisseur Özgür Yildirim und Moritz Bleibtreu, der als Produzent dafür schaute, dass Yildirim volle Freiheit genoss, ein Teil der Crew anwesend. Bleibtreu spielte gleichzeitig die Hauptrolle im Film. Für den Soundtrack sorgt das gesamte «Alles oder Nix Records»-Label von Xatar. Er und SSIO spielen direkt im Film mit. Moritz Bleibtreu verrät an der MK weiter, dass die Musik nochmals neu geschnitten werde. Daher, meint er mit einem Augenzwinkern, müsse man den Film eben ein zweites Mal schauen.
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(James Marsden am green carpet. Foto: Jasmin Honegger)
Inzwischen ist der amerikanische Schauspieler James Marsden (bekannt aus den frühen «X-Men»-Filmen) auf dem green carpet angekommen. Er spielt im neuen Film von Rob Reiner und ist in Zürich, um «Shock And Awe» zu präsentieren.
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Kleine Korrektur. Der neue Film von Rob Reiner heisst «Shock And Awe». Da ist uns ein Tippfehler passiert.
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(Foto: Jasmin Honegger / Medienkonferenz)
Heute ist als Gast der Produzent und Regisseur Rob Reiner in der Stadt. Der Mann hat grossartige Filme wie «Stand By Me», «When Harry Met Sally …» oder «Misery» geschaffen. In Zürich präsentiert er den aktuellen Film «Shock And Wave» mit Woody Harrelson, Jessica Biel, Tommy Lee Jones und sich selbst als Schauspieler. Der Film behandelt die Zeit nach 9/11 und wie die US-Regierung die Invasion in den Irak vorbereitet. Ohne konkrete Beweise für Massenvernichtungswaffen.
In ein paar Minuten ist Reiner zudem in einer öffentlichen Master Class im Filmpodium zu sehen.
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(Foto: © Tanja Lipak)
Die Crew von «Euphoria» um Regisseurin Lisa Langseth (in der Mitte mit langen Haaren) und Alicia Vikander (helles Kleid) sind auf dem Green Carpet vor dem Kino Corso angekommen. Zusammen mit Nadja Schildknecht (ganz rechts) und Karl Spoerri (zweiter von links), die das ZFF leiten, posiert das Team für Fotos.
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Eben wurde bekanntgegeben, dass Schauspielerin Emmanuelle Seigner und Regisseur Roman Polanski am Montag persönlich ihren Film «D’après une histoire vraie» vorstellen werden. Aktuell sind noch Tickets zu haben.
Ein kurzer Ausschnitt aus der Zusammenfassung des ZFF: «Emmanuelle Seigner eine erfolgreiche Schriftstellerin, die sich ausgelaugt fühlt und an einer Schreibblockade leidet. Eines Tages lernt sie eine mysteriöse Frau kennen, die sich L nennt und als Ghostwriterin tätig ist. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine sonderbare Freundschaft und schon bald zieht L bei ihr ein, um sie als Assistentin zu unterstützen.» Der Film entstand auf der Grundlage des gleichnamigem Romans von Delphine de Vigan.
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(Foto: Jasmin Honegger)
Dieses Trio stellt heute Abend den Film «Euphoria» am ZFF vor. Neben Regisseurin Lisa Langseth sitzen an der Medienkonferenz Mark Stanley und Oscar®-Preisträgerin Alicia Vikander. Vikander wird in ein paar Minuten zudem eine Master Class halten und aus ihrem Alltag im Filmgeschäft erzählen. «Euphoria» erzählt die Geschichte von zwei unterschiedlichen Schwestern, deren Lebenswentwürfe sich nach dem Tod der Mutter kreuzen.
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Seit gestern sind unserer Redaktorinnen Tanja Lipak und Jasmin Honegger am Zurich Film Festival unterwegs. Sie berichten von direkt von den grünen Teppichen, haben News und Einblicke in das ZFF.