Hochkarätig und klug: The Big Short

Movie-Kritik: The Big Short
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© Universal Pictures International Switzerland.

Den Beginn der jüngsten und bisher folgenreichsten Finanzkrise verpackt als hochkarätig besetzter, klug eingefädelter Hollywood-Streifen – klingt komisch? Gelingt aber mit «The Big Short».

 

Adam McKeys («The Anchorman») jüngster Film, nach der Vorlage eines Sachbuchs von Michael Lewis («The Big Short - Wie eine handvoll Trader die Welt verzockte»), schildert uns, was vor 2005 keiner für möglich hielt – das Platzen der Immobilienblase und somit der Start einer der grössten Finanzkrisen seit Menschengedenken.

 

Die Hauptprotagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein Heavy-Metal hörender ehemaliger Neurologe mit Glasauge und etwas autistischen Zügen (Christian Bale), ein von der Welt angewiderter, ab und an leicht aggressiver Hedgefondsmanager, der durchaus auch mal zu spät in seine Gruppentherapie platzt, alle unterbricht und dann wegen eines Anrufes die Gruppe wieder verlässt (Steve Carrell), ein eiskalt berechnender nur auf Gewinn schielender Wertpapierhändler (Ryan Gosling) und ein desillusionierter, eigentlich pensionierter Wertpapierhändler (Brad Pitt), der jedoch zwei Greenhorns unter den Fittichen hat und ihnen beim Geschäft ihres Lebens unter die Arme greift. Sie alle merken früher als alle andern, wie aus der zunächst noch hypothetischen Krise Kapital zu schlagen ist und wir folgen ihnen dabei.

 

Finanzwelt wird plausibel erklärt 

 

Um die, für Nicht-Wirtschaftler manchmal durchaus schwierige Sprache der Finanzwelt dennoch plausibel zu erklären, bedient sich McKey einiger ziemlich grossartiger Kniffe. Zum Einen gibt Ryan Gosling als Jared Vennett dem Zuschauer direkte Inputs zum Verständnis der Geschehnisse. Zum Anderen werden knifflige Begriffe in verständlicher Sprache auf ganz besondere Weise erklärt, mehr sei an dieser Stelle jedoch nicht verraten.

 

Der Film überzeugt nicht nur durch seinen grossartigen Cast, sondern eben auch wegen der Tatsache, dass ein auf den ersten Blick unverfilmbarer Stoff aus der Welt der Finanzwelt, so anschaulich und geschickt auf die Leinwand gebracht wird, ohne zu langweilen und trotzdem den Ernst der Lage nicht zu verkennen.

 

Kein Wunder wurde «The Big Short» gerade für vier Golden Globes nominiert.

 

 

  • The Big Short (USA 2015)
  • Regie: Adam McKey
  • Drehbuch: Adam McKey, Charles Randolph
  • Cast: Brad Pitt, Steve Carrell, Ryan Goslin, Christian Bale
  • Laufzeit: 130 Minuten
  • Kinostart: 31. Dezember 2015

 

Trailer gibts hier.

 

Corinna Haag / Do, 31. Dez 2015