Von Sagen und Franz Hohler – vier Zürcher Kulturtipps

Kulturtipps für Zürich
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© 2022 Universal Studios / ©Landesmuseum Zürich

The Fabelmans (Kinostart: 9. März)

 

Kinovisionär Steven Spielberg hat mit Filmen wie «E.T.» oder «Schindlers Liste» Generationen von Menschen verzaubert bzw. schockiert. Mit «The Fabelmans» geht Spielberg zurück zum Anfang seiner persönlichen Geschichte und hat einen semi-autobiografischen Film inszeniert. International wird der Film bereits gelobt und er soll mehr Verneigung vor dem Kino als Selbstbeweihräucherung sein. Soeben wurde der Film für sieben Nominierungen für den Oscar® bedacht.

 

Die Geschichte handelt von Sam Fabelman, der Filme liebt und bereits als Kind und Jugendlicher erste Filme mit Freunden und Familie dreht. Seine Mutter unterstützt ihn dabei nach Kräften, während der Vater die Leidenschaft für ein Hobby hält. Als es zu Turbulenzen in der Familie kommt und die Fabelmans umziehen, muss sich Sam so stark wie nie auf die Kraft des Filmemachens verlassen, um seinen Traum nicht aus dem Fokus zu verlieren.

 

Franz Hohler (2. März / Kaufleuten)

 

Personenkult ist in der Schweiz nicht so gross, aber Franz Hohler zählt diskussionslos zu den wichtigen Namen der Schweizer Kulturszene. So gut wie jeder Mensch in der Schweiz hat irgendwo einen Berührungspunkt mit dem Multitalent, ob vom TV oder als Radiostimme, vielleicht von der Bühne, die der leidenschaftliche Kabarettist und Liedermacher gerne betritt oder durch seine Werke als Autor.

 

Der 1943 in Olten geborene Hohler, der heute in Oerlikon lebt, ist im März für einen Abend im Kaufleuten. Im Buch «Rheinaufwärts» erzählt Hohler von Wanderungen entlang des Flusses und was er dabei erlebt. Von Mückenschwärmen und Campingplätzen, Autobahnen und Vogelrufen sowie dem Pendel zwischen Natur und Mensch. Für «Das Jahr, das bis heute andauert» hat er ein langes Gespräch mit seinem langjährigen Lektor Klaus Siblewski geführt. Gemeinsam schauen sie auf das eindrückliche Werk von Franz Hohler zurück.

 

Über beide Bücher spricht Franz Hohler am 2. März mit Autor und Journalist Sasha Batthyany.

 

Sagen aus den Alpen (ab sofort bis 23. April / Landesmuseum)

 

Die Schweiz steckt voller Sagen, jenen kleinen Geschichten, die seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben wurden, oft dezent gruslig sind und eine feine Moral haben. Die Teufelsbrücke, Sennentunschi oder Vrenelis Gärtli sind nur drei Beispiele. Diesen traditionellen Erzählungen widmet das Landesmuseum Zürich eine Ausstellung, die interessante Informationen enthält. Woher hatte beispielsweise Schiller die Inspiration zu «Willhelm Tell»? Diese wurde 1470 erstmals festgehalten.

 

Die Ausstellung zeigt verschiedene Darstellungen von Sagen und Ausstellungsstücke, die die Sagen vertiefen. Zudem erlaubt die Ausstellung mehr über die Sagen und ihre Funktion zu erfahren. Daneben sind stimmungsvolle Element eingebaut, um das Thema zu unterstreichen und zum Verweilen einzuladen. Vielleicht an einer Audiostation, die bei Bedarf das Hören von über 70 Sagen oder sogar das Aufnehmen einer Sage erlauben und so den Eindruck abrunden.

 

Sophie Zelmani (7. März / Kaufleuten)

 

Schweden scheint seit Jahrzehnten ein bemerkenswert kreatives Land zu sein, wenn es um Musik bzw. berührende Stimmen geht. So eine Stimme besitzt Sophie Zelmani. Seit sie 14 Jahre als ist, scheibt die Musikerin Songs und hat sich inzwischen einen hervorragenden Ruf als Songwriterin auf den Spuren von Bob Dylan oder Leonard Cohen, die sie als grossen Einfluss nennt, erarbeitet. Zwar ist Zelmani einen Hauch poppiger als die beiden Altmeister und geht selbstbewusst ihrer Vision nach, erinnert handwerklich und von der Stimmung her jedoch gelegentlich an die grossen Poeten.

 

Sophie Zelmani, geboren 1972, gilt als scheu und kämpft laut eigenen Aussagen mit Lampenfieber. Mit 20 Jahren erstellte sie das erste Demo, 1995 das nach ihr selbst benannte Debüt. Seither bringt Zelmani wunderschöne Alben und Songs, die sie nutzt, um sich auszudrücken. Ihre feine, warme Stimme unterstützt sie oft mit akustischen Gitarren und zurückhaltenden Arrangements. Das funktioniert auch live sehr gut. Sophie Zelmani ist Musikerin bis in die Fingerspitzen und darum sind ihre Konzerte immer für einen Tipp gut.

 

Bildcredits: The Fabelmanns / © 2022 Universal Studios. All Rights Reserved. - Sagen der Schweiz / ©Schweizerisches Landesmuseum

 

* Dieser Artikel ist Teil einer Textpartnerschaft mit den Lokalzeitungen von zuerich24.ch

 

Bäckstage Redaktion / Mi, 25. Jan 2023