Mans Zelmerlöw

Konzertkritik: Mans Zelmerlöw

Kurz nach 21 Uhr schritt Mans Zelmerlöw, der dieses Jahr den Eurovision Songcontest in Wien gewonnen hat, auf die Bühne im rund 1500 Menschen fassenden Volkshaus. Empfangen wurde er von etwas spärlichen circa 500 anwesenden Zuschauern, die ihn dafür mit einem lauten Applaus begrüssten. Das Bühnenbild war wie schon bei seinem Auftritt am ESC schlicht gehalten. Allerdings waren auf der Bühne leicht drei LED-Panels zu sehen, dadurch durfte man auf eine visuell interessante Show gespannt sein, die Mans durchaus bot. Nach dem Opener der Show, «Someday» aus dem aktuellen Album «Perfectly Damaged», begrüsste er das Publikum in fast perfektem Hochdeutsch. Der Schwede wurde von vier Musikern begleitet, die ihre Instrumente mehr als nur sehr gut beherrschen. Zusammen mit Mans bildeten sie eine Einheit und setzten die eher poppigen Songs in sehr funkig-rockige Live-Versionen um. Der ESC-Gewinner beherrscht das Spiel mit dem Publikum sehr gut. Dazu zeigte er eine unglaubliche Bühnenpräsenz und kam äußerst sympathisch und charmant rüber.

 

Den Saal definitiv zum Kochen brachte ein Medley aus «Human» von The Killers sowie «Shut Up And Dance» von Walk the Moon. Von da an gab es kein Halten mehr, vor allem für die überwiegend weiblichen und schwedischen Fans. Mans entschied sich dann spontan, ein bekanntes schwedisches Volkslied anzustimmen. Sein Gitarrist spielte dabei den Übersetzer, was dazu führte, dass es viel Gelächter im Saal gab. Nach diesem kleinen Intermezzo, als die Stimmung auf den Höchstpunkt war, erklang das bekannte Gitarrenriff zu Zelmerlöws Mega-Hit und ESC-Siegersong «Heroes». Wie beim ESC-Finale wurde er wieder von einem Strichmännchen auf der Leinwand begleitet. Lauthals wurde mitgesungen und für einen Moment fühlte man sich, als wäre man live beim ESC-Finale dabei. Nach der ruhigen Nummer «Broken Parts» verabschiedete sich Mans unter tosendem Applaus vom Schweizer Publikum. In Erinnerung bleibt ein durchaus sehr guter Auftritt sowie der eine oder andere Ohrwurm im Kopf.

 

Mans Zelmerlöw überzeugt live hochaus und widerlegt damit das Image des «Weichspül-Popstars».

 

 

 

Driele Da Silva / Sa, 03. Okt 2015