Eine Band möchte gehört werden.

Eine Band will gehört werden.
Bildquelle: 
© No Jazz' Land

Tritt man durch die massive Luftschutzbunkertür im Industriegebiet von Schlieren und geht den Gang an den kargen Betonwänden zum Bandraum von No Jazz’ Land entlang, sind  vermeintlich elektronische Klänge zu hören. Ivan, der sämtliche Blasinstrumente und das Keyboard spielt, erklärt: «Wir wollen nicht den konventionellen Weg gehen, den viele Bands seit Jahrzehnten probieren. Wir sind neugierig, die heutigen technischen Möglichkeiten kennenzulernen und auszuprobieren, auch wenn sie für ganz andere Musikstile (z.B. DJ-Musik) geschaffen wurden.»

 

No Jazz’ Land sind Ivan und Danny. Beide sind schon jahrelang als Musiker in verschiedenen Bands tätig gewesen. Die Musik ist aktuell noch ein Hobby. Wobei, Hobby kann man es bei den engagierten Musikern nicht mehr nennen, sie haben klare Ziele und arbeiten seit gut einem Jahr zu zweit konsequent daran, diese umzusetzen. Und wenn man ihnen zuhört, sind es keine unmöglichen Ziele. «Wir wollen gehört werden», sind sich beide einig. Dass das in der Schweiz nicht so einfach sein muss, ist ihnen bewusst. «Wir haben zwar vielversprechend angefangen, aber das ist keine Garantie», fügt Danny hinzu. 

 

Von A bis Z der eigene Chef

 

Danny spielt Gitarre und singt. Ihm ist wichtig, dass alles, was an Instrumenten gespielt wird, auch wirklich live ist. Natürlich passiert der Songaufbau bei No Jazz’ Land am Computer, aber in der heutigen elektronischen Zeit ist das nicht aussergewöhnlich. «Durch den Einsatz von DJ-Equipment können wir nicht nur völlig neue Song-Strukturen und Soundmischungen kreieren, sondern sind auch weniger auf andere Musiker angewiesen», erklärt Ivan. Bemerkenswert ist bei No Jazz’ Land, dass sie vom Songwriting über das Finden der Sounds bis zum Einspielen, dem Master Mix und dem Label alles alleine machen. So sind sie von A bis Z ihr eigener Chef. 

 

Seit kurzem haben sich Ivan und Danny aber mit der jungen Sängerin Xheraldina zusammen getan. Wie so oft im Leben spielte der Zufall eine Rolle. Von gemeinsamen Bekannten kam der Tipp, das Xheraldina eine talentierte Sängerin sei. Ein Vorsingen später war sie bei No Jazz’ Land. Besonders beeindruckt hat mich beim Besuch im Bandraum der vielseitige Sound. Ivan bringt das auf den Punk: «Wir setzen verschiedene Geräte, Software, usw.  ein, um auf der Bühne möglichst alles live zu spielen, so wie wenn die Band aus sechs bis acht Musikern bestehen würde.» Spielen wollen No Jazz’ Land eine Mischung aus eigenkomponierten Songs und ausgewählten Covers, die sie in ein neues völlig neues Kleid packen. Wer weiss, vielleicht ist ja sogar ein Hit von morgen dabei. 

 

Mehr Informationen über No Jazz‘ Land gibt es auf der Band-Website

 

 

 

Patrick Holenstein / So, 15. Feb 2015