Young Rebel Set endlich wieder live

Young Rebel Set im Bogen F
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Bäckstage.ch / © Patrick Holenstein

Es war die Feuerprobe für die Young Rebel Set. Nicht etwa, weil die Band nicht wüsste, was sie tut, sondern weil sie ihr brillantes Debütalbum mit dem Zweitling «Crocodile» bestätigen mussten und zwar live. In der Schweiz sind die Young Rebel Set eine sehr beliebte Band, sie geniessen einen tadellosen Ruf, haben schon an den Musikfestwochen oder am M4Music gespielt und immer überzeugt. Sie hatten auf dem Debüt aber auch eine Handvoll wirklich toller Songs. Wie würde also das neue Material auf der Bühne klingen? 

 

Die Briten haben zu einem geschickten Kniff gegriffen und die Setlist so gestaltet, dass nie zu viel Abstand zwischen neuem und altem Material bestand. So gelang es mühelos, die Stimmung über den ganzen Gig hinweg aufrecht zu erhalten. Schon früh im Set setzte der Hit «Lion’s Mouth» einen ersten Höhepunkt und holte auch die letzten Zweifler im sehr gut gefüllten Bogen F ab. Da waren sie wieder, die Songs, die leicht wie Zuckerwatte, aber nie klebrig durch die Gehörgänge spuken. Liebgewonnene Songs wie «Won’t Get Up Again» oder «Red Bricks» können noch immer ihre volle, wenn man so will, folkige Kraft entfalten und ein Publikum vom ersten bis zum letzen Akkord begeistern. 

 

 

Young Rebel Set sind fünf Musiker, die einerseits den Fokus in den Songs auf unkomplizierte Melodiebögen setzen und andererseits um den Kern der Songs herum ein Gebilde aufzubauen verstehen, das zwar eine Art wilden, spontanen Charme besitzt, aber gleichzeitig auch die Gewissheit ausstrahlt, dass die Musiker genau wissen, was sie machen. Dazu kommt die kräftige und wohl von einigen Bieren oder Whiskeys gefärbte – im Song «Already Forgotten Your Name» heisst es «Whiskey is the Spirit in my Body» - und einen rotzigen Touch besitzende Stimme von Sänger Matthew Chipchase. Und als das Konzert mit «Measure of a Man» einen passenden Abschluss fand, wechselten sich Jubel und die Hoffnung auf ein baldiges Konzert munter ab. 

 

Ach ja, die Einstiegsfrage lässt sich leicht beantworten. Die neuen Songs integrieren sich problemlos zwischen die schon bekannten Lieder. Um es klar zu sagen, würde man die alten Songs nicht kennen, es wäre kaum möglich sie vom neuen Material zu unterscheiden. 

 

Patrick Holenstein / Mo, 14. Okt 2013