When I go out, I wanna go out dancing

Konzertkritik: Kylie Minogue in Zürich
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© Esther Beck (Handybild)

Wenn man zu Kylie Minogue geht, würde man meinen, eigentlich nur Augen für die Sängerin zu haben, die mit ihren mittlerweile 50 Jahren einfach nicht zu altern scheint. Eigentlich. Wäre da nicht noch ein Hollywood-Star in der ausverkauften Samsung Hall …

 

Neben uns sitzt tatsächlich Luke Evans, bekannt aus «The Hobbit» und «Fast & Furios»! Er begrüsst uns mit einem breiten Smile und ist so very easy going, dass wir ins Gespräch kommen. Seit Jahren sei er mit Kylie befreundet und ein grosser Fan. Ungelogen – denn auch er groovt und singt begeistert mit. Kylie habe ihm sogar vor der Show kurz getextet und sich nach guten Vibes in der Crowd erkundigt. Ein erster kleiner Hinweis, dass Diva-Allüren bei der Sängerin vergeblich zu suchen sind. Dann geht es aber auch schon los, Punkt 21 Uhr.

 

Kylie goes Country 

 

Kylie stellt Songs ihres neuen Albums «Golden» vor: «Shelby 68», «Stop me from fallin» und Chart-Hit «Dancing». Dass die Platte in Nashville aufgenommen wurde, prägt. Denn: Man glaubt es kaum, aber Kylie goes Country. Eingängige Songs, Line Dance, Kylie in Cowboystiefel und Tänzer, die wild im Western Style herumspringen, versprühen ganz viel gute Laune. 

 

Zwischendurch plaudert und flirtet Kylie mit dem Publikum und bringt sogar eine kleine A-cappella-«Where the wild roses grow»-Einlage. Zur Freude des Publikums lässt sich Kylie aber auch nicht lumpen und bringt querfeldein ihre Hits aus vergangenen Alben. So ist für jeden etwas dabei – wobei dem Publikum, das vorwiegend aus Ü30ern besteht, irgendwie eh alles zu gefallen scheint: «Better the devil you know», «In your eyes», «Can´t get you out of my head». Spätestens hier Lalala-lallten alle lauthals mit, «Wow», «All the lovers», «Spinning around», «Kids», natürlich ohne Robbie Williams.

 

Und nach über 90 Minuten folgten Zugaben mit – wie hätte es anders sein können – Disco und ganz viel Glitter. Kylie singt «When I go out, I wanna go out dancing» und man glaubt es ihr sofort. Denn sie tanzt und tanzt und tanzt. Standing Ovations.

 

Wir erlebten eine relaxte Kylie, die den Abend sichtlich genoss und die Show irgendwie gar nicht wirklich beenden wollte.  Ja, eindeutig: Da waren sie, die guten Vibes!

 

Esther Beck / Mo, 12. Nov 2018